Spitzengehälter für PleitemacherInnen?!

Sedef Yavuz

Laut einer Studie des Kreditschutzverbandes sind 58% der Insolvenzmeldungen Schuld der ManagerInnen. Fehlendes Wissen und der Mangel an Organisationstalent ruinierten mehr als die Hälfte aller Pleite-Firmen. Dazu kommen die kriminellen Chefs, die Firmengeld einstecken oder den Betrieb vernachlässigen. Sie machen weitere 6% aus.

Also mindestens 64% der Konkurse sind auf unfähige UnternehmerInnen zurückzuführen. Die ManagerInnen-Gehälter sind, nach einem kurzen und leichten Rückgang, ungefähr beim selben Wert wie vor der Krise. Die ArbeiterInnen erleiden zeitgleich Verluste, weil ihr Einkommen durch die Inflation immer weniger wert ist.

Aber wie viel verdient so einE ManagerIn? Im Durchschnitt 217.600 €, also 18.333 € im Monat. EinE KindergärtnerIn bekommt 18.600 € - im Jahr! Welche Person leistet mehr für unsere Gesellschaft? Die GeschäftsführerInnen, die Firmen in die Pleite treiben oder die KindergärtnerInnen, die große Verantwortung für Kinder tragen? Welcher Beruf ist wichtiger?

Trotzdem ist Erste Bank-Chef Treichl offensichtlich der Meinung, ManagerInnen müssten noch mehr verdienen, weil sie so harte Arbeit leisten und sooo viel Verantwortung tragen. Also sollen Führungskräfte, die für 2/3 der Pleiten verantwortlich sind, noch höhere Löhne beziehen?!