Sexismus & Rassismus: Nicht mit mir!

In der Silvesternacht werden in Köln Frauen von Gruppen von Männern sexuell belästigt. Ein Aufschrei geht durch die Medien, Zeitungen, TV und vor allem die sozialen Netzwerke greifen das Thema auf. Auch in anderen Städten melden sich Frauen, die Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind. Plötzlich ist überall über Sexismus zu lesen und darüber, dass Frauen häufig belästigt werden. Wurde sexuelle Belästigung bisher oft als Kavaliersdelikt behandelt, wird nun deutlich gemacht, dass es sich um ein Verbrechen gegen Frauen handelt.

Obwohl das eigentlich gut ist, hat das ganze doch einen ziemlich miesen Beigeschmack. Die Empörung kommt nämlich bei vielen daher, dass scheinbar viele der Täter Migranten waren. Plötzlich sind genau die Typen empört, die bisher meinten, ein „Klaps auf den Po“ wäre doch nur ein „netter Spaß“ und Frauen sollten sich doch über das Kompliment freuen. Rechte und Rechtsextreme, für die Frauen eigentlich besser zu Herd und Familie gehören und die z.B. gegen Abtreibung sind, spielen sich plötzlich als Frauenverteidiger auf. Und das stimmt ja auch irgendwie, doch wollen sie nur „ihre“ (weißen) Frauen vor den Übergriffen der „Ausländer“ schützen. Das ist dasselbe Besitzdenken, wie es auch bei religiösen Fundis zu finden ist.

Es stimmt also überhaupt nicht, dass hier ein Frauenbild wie aus dem Mittelalter von außen in unsere aufgeklärte Welt gebracht werden würde. Schließlich gibt es auch hierzulande ständig sexuelle Übergriffe gegen Frauen von hiesigen Männern, meist sogar von Bekannten oder Verwandten. Sexisten sind Arschlöcher – egal woher sie kommen, egal welche Religion sie haben. Die Angriffe sind zu verurteilen. Und der Rassismus, für den sie missbraucht werden ist es auch. In Köln haben am 9.1. tausende Menschen gegen die Angriffe auf Frauen UND gegen Rassismus demonstriert. Da wurde auch gefordert, dass nicht die Polizei (die Frauen nicht schützt, dafür aber Nazis) sondern Frauenorganisationen und Gewerkschaftsbewegung alle Unterlagen über die Ereignisse der Silvesternacht bekommen, um sie zu untersuchen. „Nicht mit mir!“ - Gegen Sexismus und gegen Rassismus, das sagen auch immer mehr in Österreich! Werde mit uns aktiv!

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