Schweden: Brutaler Nazi-Angriff auf CWI-Mitglied in Göteborg

CWI-Schweden

Am Samstag, 20. Oktober, wurde Patrik Hooghwinkel, Mitglied der Rättvisepartiet Socialisterna (Gerechtigkeitspartei; Schwesteroranisation der SLP und Sektion des CWI in Schweden) und ein aktiver Antirassist, brutal von Nazis angegriffen, die ihn mit einer Eisenstange blutig schlugen.

Hierbei handelt es sich um den jüngsten von etlichen Nazi-Angriffen der letzten Zeit in Schweden seitdem deren ideologische Arbeit ausgeweitet und Gewalt organisiert wird. Die Rättvisepartiet Socialisterna (RS) in Göteborg hielt eine Buchvorstellung anlässlich der Neuveröffentlichung eines antirassistischen Leitfadens der Elevkampanjen, dem sozialistischen SchülerInnen- und Studierendenbündnis, ab. Dabei rannten drei Personen von hinten auf Patrik zu und er fiel zu Boden als ihn eine Eisenstange am Hinterkopf traf. Bevor die Angreifen davonliefen, traten sie noch auf ihn ein.

Patrik wurde mit einem Krankenwagen ins Hospital gebracht, wo er mit sechs Stichen genäht werden musste und die Ärzte eine Gehirnerschütterung feststellten. Die Folgen dieser Attacke hätten allerdings weitaus schwerwiegender ausfallen können und es darf bei diesem Angriff von nichts anderem als von versuchtem Mord gesprochen werden. Das war eine brutale, direkt gegen Patrik aber auch gegen unsere Partei und jeden, der gegen Nazis ist, gerichtete Attacke. Schon früher haben Nazis die RS bedroht, sie meinten, dass es ihre Gegend sei. Wochenends zuvor wurden zwei Leute in der Innenstadt von Göteborg von Nazis mit Schlagstöcken angegriffen.

Kampagne

Am Sonntag, 21. Oktober, dem Tag nach dem Angriff auf Patrik, nahmen 150 Menschen an antirassistischen Aktionen gegen die Attacken in der Innenstadt von Göteborg teil. „Der feige Nazi-Angriff wird uns nicht mundtot machen – wir werden davon nicht eingeschüchtert. Im Gegenteil sollten mehr Menschen in den Kampf gegen Rassismus und Nazismus einbezogen werden“, sagte Kristofer Lundberg von RS Göteborg.

Eine Kampagne für eine größere Demonstration am kommenden Samstag wurde von der RS bereits angestoßen, mit anderen Organisationen und antirassistischen Gruppen zusammen. Schon bei den Aktionen am Sonntag konnten bereits 42 Ausgaben des neuen Leitfadens verkauft werden.

Es gibt eindeutige Parallelen zwischen der aktuell zunehmenden Gewalt und der Situation in den 1990er Jahren in Schweden. Damals wurde die immer mehr werdende Nazi-Gewalt durch Klassenkämpfe und Massenmobilisierung von ArbeiterInnen und Jugendlichen zurückgeschlagen. Heute müssen wir der Nazi-Gewalt mit ähnlichen Massenprotesten, Mobilisierungen und Kampagnen an Schulen, in den Betrieben und Wohnvierteln entgegen treten, um die Gewalt zu stoppen.