Profite aus brauner Ideologie

Nicolas Prettner

Mit 1.1.2016 läuft das Urheberrecht für Hitlers „Mein Kampf“, der ideologischen Basis der Verbrechen des Nazi-Regimes, aus. Seit 1945 hält Bayern die Rechte und untersagte Nachdrucke. Doch mit Jahresanfang ist es jeder/m erlaubt, es zu drucken und daraus Profit zu schlagen.

Schon seit der ersten Auflage ist dieses Buch eine rentable Geldquelle. Hitler selbst machte ein Vermögen damit. Zu Kriegsende hatte er umgerechnet ca. 40 Millionen € am Konto. 2/3 davon stammte aus dem Verkauf von „Mein Kampf“.

Auch nach dem Ende des NS-Regimes wird und wurde mit dem Buch Geld gemacht. Immer wieder tauchen Nachdrucke auf, teilweise in einer Auflagenhöhe von mehreren Tausend, online kann man für 12.000 € eine Erstausgabe ersteigern und in Japan ist sogar eine Manga-Comic-Version im Umlauf. Für 2016 hat schon der französische Verlag „Fayard“ einen Nachdruck angekündigt.

In Deutschland und Österreich wird es wegen des Verbotsgesetzes keine (legalen) Neuauflagen geben, außer einer kommentierten Ausgabe. Doch durch Fußnoten allein lässt sich Faschismus nicht bekämpfen. Diese Ideologie, die fest im Kapitalismus verwurzelt ist, und die Profitmacherei mit und für diese lässt sich nur durch Antikapitalismus & Antifaschismus bekämpfen. 

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