Pride muss politisch

Die Diskriminierung von LGBTQ+ Personen lässt sich im Kapitalismus nicht beenden.
Anna Hiermann

Am 19. Juni waren wir bei der Pride in Wien, am 26. in Linz und am 3. Juli in Graz. In Wien hielten wir zu Beginn eine Kundgebung der Initiative ROSA ab. Wir verteilten Flyer und kamen mit Passant*innen ins Gespräch. So habe ich mit einer Dame gesprochen, die den Umgang mit LGBTQ+ Personen, beispielsweise in Ungarn, sehr bedauerte.

Ein paar von uns hielten Reden. Dabei sprachen wir u.a. darüber, dass die Diskriminierung aufgrund von Sexualität, Geschlecht, Herkunft etc. nicht beendet werden kann, da Klassengesellschaften wie der Kapitalismus auf die Spaltung der Menschen angewiesen ist. Weiters wurde die Dreistigkeit des "Pinkwashings" angesprochen, d. h. das Werben mit angeblicher Solidarität mit LGBTQ+ Personen, sowie der Verkauf von "Regenbogen" Produkten. In anderen Ländern, wo es das Geschäft schädigen würde, werben die selben Firmen nicht mit Regenbogenfarben. Anschließend begaben wir uns in die Pride und verteilten Flyer, verkauften Buttons, Broschüren und Haarbänder.

In Linz betonten wir den politischen Ursprung der Pride. Karma, ein genderfluid Aktivist von SLP und ROSA, prangerte in einem Gedicht (Video auf der Instagram Seite von ROSA) die geheuchelte Solidarität der Großkonzerne und der Regierung an.

In Graz machten wir mit Hilfe eines Transparentes auf den politischen Ursprung der Pride aufmerksam und unsere Flugblätter forderten u.a. ein Bleiberecht für alle, um queere Menschen vor Verfolgung in ihren Heimatländern zu schützen. 

 

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