Ist Grösser wirklich Besser?

Sonja Grusch

„Größer ist Besser“ ist die Devise, der sich Manager und Aktionäre verschrieben haben. Eine „Megafusion“ jagt die andere, kaum eine Woche vergeht, in der nicht ein neuer „weltgrößter Konzern“ entsteht. Fusionen, Übernahmen, Kooperationen dominieren in scheinbar nie dagewesenem Ausmaß die Wirtschaftspolitik. Auf der Strecke bleiben die KonsumentInnen und die Beschäftigten.

Das Spektrum der Fusionen ist breit und umfaßt alle Bereiche. Besondere Bedeutung kommt den Zusammenschlüssen im Finanzsektor, bei Versicherungen und Banken, zu, die jüngst in der Fusion der Londoner und Frankfurter Börse zur zweitgrößten Börse nach Wall Street (New York) gipfelten.
Es entstehen Riesenunternehmen mit zigtausenden Beschäftigten, Milliarden Umsätzen und einer enormen Marktmacht – aber dennoch sind diese Fusionen letztlich nichts anderes als ein Zeichen der Schwäche des Kapitalismus.

Die Ziele

Fusionen sind ein Versuch, in einem immer engeren Markt zu überleben. Ein Ziel ist, einen größeren Marktanteil zu kontrollieren. Das führt dann z.B. dazu, dass in Österreich die fünf größten Anbieter im Lebensmittelhandel gemeinsam 90 % des Marktes kontrollieren. Oder dass ein Konzern (Microsoft) 90% der ComputerSoftware-Branche kontrolliert. Preisabsprachen sind leicht möglich, bezahlen müssen die KundInnen.
Wenn ein Unternehmen ein anderes übernimmt, geht es häufig nur um den Markt des bisherigen Konkurrenten. Nach der Öffnung Osteuropas für den Kapitalismus war die Ausschaltung von auch nur potentiellen Konkurrenten eines der Hauptmotive. Als die Swissair sich 1999 mit 37,6 % an der polnischen Fluglinie LOT beteiligte, war das Hauptmotiv, den Flughafen Warschau als Drehscheibe für den osteuropäischen Markt nutzen zu können. „Wir kaufen nicht in erster Linie die Gesellschaft, wir kaufen den Markt“, erklärte ein Swissair-Sprecher damals.
Außerdem wird versucht, verschiedene Stufen der Produktion, von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung bis zum Vertrieb in ein Unternehmen zu integrieren bzw. möglichst breite regionale Streuung zu erreichen, es entstehen Mega-Mischkonzerne. Das Ziel ist es, so Konjunkturunterschiede in verschiedenen Sektoren der Wirtschaft (Branchen und Regionen) auszugleichen und so größere Kontinuität zu erreichen.
Eines der zentralen Ziele ist die Kostensenkung. Wenn sich Unternehmen zusammenschließen reicht ein Forschungszentrum, können in Orten, wo beide eine Filiale haben, die „überzähligen“ geschlossen werden. Die „Synergie-Effekte“, das elegante Wort für Vernichtung von Arbeitsplätzen, liegt zwischen einem und 25 %. Die Fusion von EMI und Warner-Music vernichtete 13 % der gemeinsamen Jobs, bei der „Hochzeit“ der zwei größten Schweizer Banken, der UBS und der Socièté des Banues Suisses wurde ein Viertel der Jobs eingespart.
Das es ums Halten von Positionen und ums Überleben geht, machte eine Untersuchung des US-Beratungsunternehmens Mercer Managment schon vor Monaten deutlich: der Shareholder Value (Gewinn für die Aktionäre) wuchs bei 50 % aller Fusionen und Übernahmen nicht schneller, als im Branchendurchschnitt. Eine andere internationale Studie belegte, dass eine Mehrzahl der Fusionen nicht die gewünschte Gewinnsteigerung brachte. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft zeigte sogar auf, dass 40 % aller Großfusionen scheitern und es bei 41 % der fusionierten Unternehmen zu einer Verschlechterung der Ertragslage kommt.

Überleben durch Fusion

Aber all diese Ziele sind im Kapitalismus nicht neu, sie alle gab es seit seiner Geburtsstunde. Warum also dieser Boom bei Zusammenschlüssen in den letzten Jahren? „Wie zwei schwankende Betrunkene, die sich aneinander festhalten, um nicht umzufallen“, so können die Zusammenschlüsse letztlich charakterisiert werden. Die „Fusionitis“ ist nichts anderes als der verzweifelte Versuch im immer härter werdenden Konkurrenzkampf zu überleben. Konkurrenz ist zwar an sich typisch für den Kapitalismus, aber in dieser Härte ist er ein Symptom eines krisengeschüttelten Kapitalismus. Seit Ende des Nachriegsaufschwungs Mitte der 70er Jahre sehen wir diesen verschärften Konkurrenzkampf. Zwar gab es in dieser Zeit Auf- und Abschwünge, aber all dies vor dem Hintergrund einer langanhaltenden „Depression“, also eines Niederganges der Wirtschaft, bei dem sich die Aufschwünge auf immer niedrigerem Niveau abspielen und die Einbrüche der Abschwünge nicht oder nur kaum wettmachen können.
In den 60er Jahren bedeutete „Aufschwung“ starkes Wirtschaftswachstum, Vollbeschäftigung, steigende Reallöhne, verbesserte Sozialleistungen etc. In den 90er Jahren bedeutete „Aufschwung“, dass schon über ein Wachstum von 2-3 % gejubelt wurde, dass weiter Jobs vernichtet, Löhne und Sozialleistungen abgebaut wurden.
Der Zusammenbruch der stalinistischen Staaten brachte Hoffnung auf neue Märkte; Als sich dies als Fehlschlag erwies, setzte sich der Trend zu immer größeren Einheiten durch. In den 90er Jahren hat sich die Zahl der Unternehmenszusammenschlüsse verdreifacht, der Wert der Zusammenschlüsse hat sich auf 2,4 Billionen Dollar verachtfacht. Unterm Strich keinesfalls mit dem Ergebnis, dass die Wirtschaft dadurch floriert hätte.

Getriebene des Systems

Die Manager verdienen gut, trotz oder gerade wegen Fusionen. Als Vodafone Airtouch die Firma Mannesmann übernehmen wollte, wehrte sich diese anfangs gegen die geplante „feindliche Übernahme“. Letztlich stimmten Vorstand und Aufsichtsrat aber doch dafür – Mannesmann-Chef Klaus Essen wurde sein „Ja“ mit 420 Millionen Schilling versüßt. Wenn sie, wie der/die österreichische DurchschnittsverdienerIn ats 22.000.- verdienten (14 x im Jahr), müßten sie nur 1364 Jahre arbeiten (ohne davon allerdings auch nur einen Schilling auszugeben), um 420 Millionen zu haben.
Trotzdem ist die „Geldgier“ der Manager nicht das Hauptmotiv. Psychologische Erklärungsmuster, die teilweise geliefert werden, „die Manager wollen ihr Ego befriedigen und Manager von Riesen-Unternehmen sein“, greifen zu kurz. „Fressen oder gefressen werden“ ist die Devise. Egal, ob sie wollen oder nicht, sie müssen sich zu immer größeren Einheiten zusammenschließen, um zu überleben.
Als Ursache dafür hat Marx schon im 19. Jahrhundert den „Tendenziellen Fall der Profitrate“, als eines der Grundprobleme des Kapitalismus definiert. (Wir können hier den „Tendenziellen Fall der Profitrate“ nicht erklären, die wesentliche Aussage ist, dass die Rentabilität des eingesetzten Kapitals sinkt, je mehr sich das Verhältnis zwischen im Produktionsprozess eingesetzten Menschen und Maschinen zuungunsten der Menschen verschiebt). Natürlich sieht der Kapitalismus diesem Phänomen nicht tatenlos zu: aber die Maßnahmen die er setzt – nämlich die Ausbeutung der Beschäftigten zu erhöhen durch mehr Arbeit für weniger Lohn (modern heißt das dann: Flexibiliserung und Deregulierung) – verschärften das Problem letztlich nur.
Gerade das Sinken der Rentabilität des eingesetzten Kapitals führt dazu, dass dieses immer weiter aus dem Produktions- in den Spekulationssektor ausweicht, weil dort höhere Gewinne er- wartet und teilweise auch erhalten werden. Und das kurbelt wiederum die Fusionen an. Damit in Aktien investiert wird, muss die Rendite hoch sein, damit die Rendite hoch ist, muss das Unternehmen wachsen bzw. sich behaupten können. Und dazu sind Fusionen ein willkommenes und zunehmend notwendiges Mittel.
Verstärkt wurde der Trend durch die neoliberale Wirtschaftspolitik der 80er und 90er Jahre. Das Kapital wurde flexibler, die Privatisierungswelle hat den Markt belebt. In den USA begann die Fusionswelle am Telekommunikationsmarkt mit der Liberalisierung des Telekomunikationsgesetzes und gipfelte Ende 1999 im Zusammenschlussß von MCI Worldcom und Sprint. Das neue Unternehmen kontrolliert 36% des US-Telefongeschäftes. Die Liberalisierungswelle, die eines der erklärten Ziele der EU ist, hat auch in Europa zu einer Reihe von Zusammenschlüssen und Fusion im Telekomunikations-, aber auch im Engergiesektor geführt. Schätzungen gehen davon aus, dass nach Abschluss der Zusammenschlüsse, die durch die Privatisierung von Staatsbetrieben losgetreten wurden, die Anzahl der Unternehmen auf dem europäischem Strommarkt auf bis zu ein Zehntel reduziert sein werden. An den Beschäftigten wird das nicht spurlos vorrübergehen. Die Liberalisierung erhöht den Kosten- bzw. Preisdruck stark. Als Folge werden z.B. bei den Berliner Gaswerken 2400 von 5000 Stellen abgebaut.
Europa hat die USA bei Firmenzusammenschlüsse überholt. Dies ist gerade Ausdruck für die Schwäche des europäischen Kapitalismus. Durch die Einführung des Euro wurde die innereuopäische Konkurrenz noch verschärft, der Drang zu Fusionen wurde durch die rasche Deregulierung der Märkte auch formal erleichtert.

Die Macht der Monopole

„Die steigende Konkurrenz bringt v.a. den KonsumentInnen günstigere Preise“ ist ein häufig vorgebrachtes Argument. Abgesehen davon, dass entlassene Ex-Beschäftigte KonsumentInnen mit gesunkenem Einkommen sind, profitieren von Preisreduktionen in den meisten Fällen nur Großabnehmer. Oder müssen Sie seit Neuestem weniger für Strom zahlen? Selbst bei den Handy-Tarifen, bei denen zur Zeit noch ein erbitterter Preiskampf tobt, wird es zu Erhöhungen auf Kosten der KonsumentInnen kommen, wenn der Markt erst einmal fix aufgeteilt ist. Und bereits jetzt steigen unsere Telefonrechnungen, da wir gezwungen werden, ständig in andere Netze zu telefonieren. Die „Vielfalt“ bringt also praktisch Kostensteigerungen und Ineffizienz.
Der gegenwärtige Konkurrenzkampf ist nur das Auswahlverfahren im Konzentrationsprozess des Kapitals. Auch das ist keine neue Erscheinung im Kapitalismus, der von Anfang an die Tendenz hatte, sich in immer größeren Einheiten zusammenzuschließen. Die Monopolbildung ist ein Merkmal des imperialistischen Stadiums des Kapitalismus. Fusionen sind nur die solideste und endgültigste Form der kapitalistischen Konzentration. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts haben sich verschiedene marxistische TheoretikerInnen mit dieser Entwicklung beschäftigt – zusammengefasst hat Lenin dies 1916 in seinem Buch „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ „... der auffallend rasche Prozess der Konzentration der Produktion in immer größere Unternehmungen bilden eine der charakteristischsten Eigentümlichkeiten des Kapitalismus“. Die Tatsache der Konzentration steht auch in scharfem Widerspruch zum vollmundig verbreiteten „Liberalismus“ und „Freihandel“. Tatsächlich geht es darum, die Rahmenbedingungen für letztlich noch stärkere Konzentration zu schaffen. Unter dem Druck von IWF, Weltbank und der Welthandelsorganisation WTO müssen Staaten ihre Märkte frei geben. Praktisch bedeutet das, dass ärmere Länder jene Schutzbarrieren, die sie errichtet hatten, um ihre eigene Produktion zu schützen, abbauen müssen. Und damit von ausländischen Produkten überschwemmt werden, die die eigenen „niederkonkurrieren“. Falls die heimischen Unternehmen dadurch nicht zum Schließen gezwungen werden, gibt es immer noch die Möglichkeit, diese zu übernehmen und dann zu schließen.
Wir sehen in den letzten Jahren ein starkes Ansteigen bei den sogenannten „Ausländischen Direktinvestitionen“ (Foreign Direct Investment FDI). Der überwiegende Teil dieser FDIs wird allerdings nicht für Ausbau der Produktion oder Neuerungen eingesetzt, sondern für Übernahmen und Zusammenschlüsse – also zur Konzentration.
Diese Monopolisierungstendenzen führen auch zu Ineffektivität. Fühlt sich ein Unternehmen in seinem Markt „sicher“, wird nichts Neues mehr entwickelt, Produkte und Produktionsweise veraltern rasch. Aber auch beim Versuch, Märkte zu behalten, wird Geld verschleudert. Im Kampf um den österreichischen Strommarkt haben die Energie Austria bzw. der Verbund einerseits und die EVN andererseits insgesamt 21 Milliarden Schilling ausgegeben, um vom jeweils anderen Aktien zu kaufen. Unsummen stecken die nunmehrigen Konkurrenten auch in Werbung. Geld, das z.B. in ökologische Stromerzeugung investiert werden hätte können wurde so verschwendet, um de facto nur den Status quo beizubehalten.

Österreich – Mitten drin

Österreichs Wirtschaft ist ebenfalls Teil des internationalen Fusions-Karussells. Sei es durch die Privatisierung von Telekommunikations- und Postbereich oder auch durch heimische Unternehmen, die durch Fusionen mit Anderen zu Weltmarktführern wurden (wie z.B. der steirische Kettenerzeuger Pewag mit der italienischen Firma Weissenfels oder Mayr- Melnhof Karton AG mit der italienischen Reso de Medici SPA.
Von europäischer Bedeutung ist auch die Übernahme der Bank Austria durch die bayrische Hypo Vereinsbank. Österreichs größte Bank, selbst entstanden aus dem Zusammenschluss von Zentralsparkasse und Länderbank unter späterem Kauf der Creditanstalt, wird von der Hypo Vereinsbank, erst 1998 aus der ersten Großfusion im deutschen Bankenwesen zwischen der Bayrischen Hyotheken- und Wechselbank und der Bayrischen Vereinsbank geboren, übernommen – zusammen sind sie die drittgrößte Bank Europas. Angesichts der Bewegungen am europäischen Bankensektor allerdings sicher nicht für lange.
Die BA war für die Vereinsbank v.a. wegen ihrer starken Präsenz in Osteuropa interessant. Aber auch das BA Management verspricht sich einiges von dieser Übernahme. Geplant sind rund 7 Mrd. Schilling an „Einsparungen“. Erleichtert wird das, da künftig die „Sonderrechte“ des BA-Betriebsrates wegfallen. Dieser hat der Übernahme zugestimmt einzig für das Zugeständnis, dass die BA auch zukünftig „seine“ Personal-Strategie fahren darf. Und wie geplant knapp 9 % aller Stellen abbauen kann. Auch das Problem mit der CA beim Kauf zugesicherten Rechten wird sich so wohl viel rascher „lösen“ lassen.

Fusionen gegen die Beschäftigten

Die 90er Jahren sahen eine Vielzahl von Argumenten, warum Einsparungen nötig sind. „Standort, Globalisierung, Konkurrenz“ oder eben „Fusionen“. Werden sie zuerst präsentiert als Maßnahme, um konkurrenzfähig zu bleiben, dienen sie dann als Argument, warum Beschäftigte abgebaut werden „müssen“. Die Synergieeffekte müssen zum Tragen kommen, man will konkurrenzfähig „bleiben“. Dass neue Unternehmensstrukturen und Eigentümerverhältnisse dann auch bedeuten, dass bisherige Vereinbarungen mit den Beschäftigten gekündigt werden bzw. der Betriebsrat an Einfluss verliert, sind nicht unwillkommene Nebeneffekte.
Aber auch wenn Fusionen nicht zustande kommen, bedeutet das keinesfalls sichere Arbeitsplätze. Gerade weil die Fusion von Deutscher Bank und Dresdner Bank geplatzt ist, müssen nun Beschäftigte abgebaut werden, lautet das Argument.
Darüberhinaus entpuppen sich die neuen Riesenunternehmen auch als Erpressungs-Mittel. Ihr jeweiliger Zusammenbruch hätte enorme soziale und wirtschaftliche Konsequenzen. Ganze Regionen würden von Massenarbeitslosigkeit betroffen sein und in Folge würde die ganze Wirtschaft dort zusammenbrechen. Gerade weil das auch politische Auswirkungen hätte, haben die Unternehmen stets einen Trumpf in der Hand, um Regierungen zu erpressen: günstige steuerliche Regelungen festzulegen, die Infrastruktur entsprechend zur Verfügung zu stellen oder im Fall von wirtschaftlichen Problemen einzuspringen. So wie die deutsche Bundesregierung als Bürge einsprang, um den Baukonzern Holzmann zu retten. Der/Die SteuerzahlerIn wird hier letztlich zur Kasse gebeten, um längerfristig Profite zu sichern. Denn all diese Unternehmen, obwohl sie oft Subventionen in Milliardenhöhe bekommen und aufgrund der Veränderungen im Steuersystem immer weniger Steuern zahlen, gehören nach wie vor Privaten, die dann natürlich auch die Profite abschöpfen.

Wahnsinn Kapitalismus

Hinter der Fusionswelle steckt die Angst vor einer möglichen Rezession, der jedes Unternehmen versucht auf Kosten der Anderen zu entgehen. Probleme werden keine gelöst, dafür neue geschaffen. Um zum Beispiel der Betrunkenen zurückzukehren: Wenn betrunkene Ameisen umfallen, geschieht nicht viel, fallen betrunkene Elefanten, bebt die Erde. Der Konkurrenzkampf wird durch immer größere Einheiten nicht überwunden, sondern nur auf eine höhere Ebene gestellt.
Das führt zum Wahnsinn der Widersprüche: Lebensmittel werden vernichtet, um die Preise zu halten, während Millionen Menschen Hunger leiden. Menschen sind überarbeitet und leiden an diversen stressbedingten Krankheiten, während andere verzweifelt einen Job suchen. Erfindungen werden gar nicht erst gemacht, oder nicht auf den Markt gebracht, weil sie keine Profite bringen würden. Wir haben uns an den tagtäglichen Wahnsinn des Kapitalismus fast schon gewöhnt. Aber ein bewusster Blick in eine beliebige Zeitung macht ihn wieder offensichtlich. Hier gilt es, eine Alternative aufzubauen. Die Fusionen legen die Zerbrechlichkeit des Systems offen, unsere Aufgabe ist es nun, nicht nur diese Fusionen und ihre Auswirkungen, sondern das zugrundeliegende System zu bekämpfen. Frieden und Wohlstand gibt es im Kapitalismus immer nur für eine kleine Schicht – Frieden und Wohlstand für die gesamte Menschheit wird es erst in einer sozialistischen Gesellschaft geben. Um diese zu erkämpfen gilt es, die „Fusion“ der ausgebeuteten und unterdrückten Menschen zu erreichen.

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