Griechenland: Schüsse auf Erntehelfer

Die SLP sprach mit Katerina Kleitsa von Xekinima aus Griechenland über die Schüsse auf 27 Erntehelfer.

Alle sind bestürzt über die Schüsse, aber wo liegt die Verantwortung?

Die Situation ist lange bekannt, spätestens seit 2008, als migrantische Arbeitskräfte das erste Mal wegen der grauenhaften Arbeits- und Lebensbedingungen gestreikt haben. Doch die Regierung hat das ignoriert. AsylwerberInnen dürfen nicht legal arbeiten, bekommen aber kaum Unterstützung vom Staat. Es ist also offensichtlich, dass die Regierung das was passiert ist zu verantworten hat. Erst nachdem die Arbeiter angeschossen wurden, gab der Minister für Öffentliche Ordnung und Bürgerschutz zu, dass hier ein Problem existiert!

Was ist jetzt zu tun?

Letztes Jahr hat die Regierung MigrantInnen angegriffen, abgeschoben und für die wachsende Kriminalität verantwortlich gemacht. Das hat den Faschisten von der Goldenen Morgenröte genützt, die wachsende Unterstützung hat. Aber nun, nach den Schüssen, ist es anders. Viele Menschen sind wütend über die LandbesitzerInnen und unterstützen die ErdbeerpflückerInnen. Weil gerade Erntesaison ist, ist ihre Kampfsituation auch relativ gut . Die linken Parteien KP und Syriza haben ParlamentarierInnen hingeschickt; manche rufen zum Boykott der Erdbeeren auf. Das ist aber zu wenig. Griechische ArbeiterInnen sehen ihren Lebensstandard zusammenbrechen, während die herrschende Klasse immer noch große Profite macht. Es braucht daher Solidaritätsaktionen auch durch die lokale Bevölkerung und v.a. gemeinsame Aktionen von migrantischen und griechischen ArbeiterInnen.

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