Frisch gekämpft, ist halb gewonnen!

Streiks gegen Apartheid
Margarita Döller

Am 10. August 1987 begann in Südafrika der Streik der Bergarbeiter. Dieser war nicht „nur“ ein Arbeitskampf, sondern ein entscheidender Faktor im Anti-Apartheid-Kampf. Ein gutes Beispiel, dass Streikbewegungen gesellschaftspolitisch auch etwas bewirken können und müssen, damit sie erfolgreich sind.

Angefangen hat alles mit der Forderung der schwarzen Beschäftigten nach einer Lohnerhöhung von 30 %. Eine legitime Forderung angesichts der Gewinne der Minen, der Inflation und des Umstandes, dass weiße Beschäftigte das Fünffache verdienten. 370 000 Kumpel beteiligten sich an dem Streik. Die Eingänge der Minen wurden blockiert und die Kontrolle über die ArbeiterInnenwohnheime übernommen. Leider konnte die noch junge Gewerkschaft (Mine Western Deep Level) keine Streikgelder bezahlen, ein Umstand, der die Lage der Kumpel rasch verschlechterte. Die Banken arbeiteten mit den Unternehmen zusammen und zahlten den Streikenden kein Geld aus. Doch die aufkommende Solidarität schaffte es, die Moral hochzuhalten. Auch die Verhaftung von FunktionärInnen und die Versuche, die Streikbewegung gewaltsam aufzulösen, scheiterten. 21 Tage lang demonstrierten die Bergarbeiter, stellvertretend für die gesamte schwarze Bevölkerung Südafrikas, ihre Stärke und erkämpften so eine Lohnerhöhung. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Anti-Apartheid-Kampf geschlossener geführt und nur wenige Monate später wurde ein Rassengesetz nach dem anderen abgeschafft.

Mehr zum Thema: 
Erscheint in Zeitungsausgabe: