Erfolgreiche Antifakundgebung in Wien 20

Bericht zur Kundgebung gegen Nazis und Rassismus beim Millenniumstower am 23.06.08

Am Montag den 23.Juni 2008 fand die Kundgebung gegen Rechtsextremismus und Rassismus mit Schwerpunkt auf die Problematik der Bürgerinitiative Dammstraße im 20. Bezirk, beim Millenniumstower, statt. Organisiert wurde die Kundgebung vom Bündnis “Brigittenau gemeinsam gegen Rassismus und Nazis“.

Sehr erfreulich war, dass über 30 Personen, darunter aus der GPA- Jugend, der SJ 20, der linken MigrantInnenorganisation DIDIF und einzelne VertreterInnen der Grünen an der Kundgebung teilnahmen.

Wir waren natürlich auch auf Störungen durch diverse Rechte, so wie sie in der Vergangenheit schon öfters passiert waren, vorbereitet. Wir hatten erstens einen Ordnerdienst organisiert und zweitens klare Verhaltensmaßnahmen vor der Kundgebung festgelegt.

Während unserer Kundgebung tauchte eine Gruppe Neonazis auf (erkennbar durch Kleidung und Tätowierungen) die - eindeutig alkoholisiert - begannen uns mit „linke Schweine“ zu beschimpfen und zu drohen. Dazu Franz von der SLP: „Ich war bei der Kundgebung als Ordner dabei, als ich die Nazis von der Kundgebung verweisen wollte, wurde ich  von einem von ihnen bespuckt. Wir meldeten den Vorfall sogleich der Polizei welche erst nach stärkerem Drängen durch mehrere AntifaschistInnen die Personalien aufnahm und die Neonazis der Kundgebung verwies. Weiter schimpfend und gestikulierend warteten sie beim Eingang der U-Bahn hinter den Polizisten“. Einer von ihnen, der nicht von Anfang an dabei gewesen war, holte nach einiger Zeit unbemerkt einige unserer Flugblätter und verteilte sie unter den anderen Rechten. Es ist wichtig den Nazis vom Montag und insgesamt allen Neonazis energisch entgegenzuwirken, ihre Propaganda zu unterbinden, sie amtsbekannt zu machen und mit allen politischen und rechtlichen Mitteln zu bekämpfen. Durch unsere große Anzahl an Leuten die Zeitungen verkauften, Flugblätter verteilten und Information über den Lautsprecher kundgaben, blieben viele Leute stehen und zeigten großes Interesse an unserer Kampagne. Viele kauften dann eine Zeitung und gratulierten uns zu unserem Handeln. In unseren Reden sprachen wir nicht nur von den Nazis sondern wiesen auch darauf hin, das wir gemeinsam gegen Arbeitslosigkeit, Rassismus durch Gesetzte und Sozialabbau kämpfen wollen. Die meisten Reaktionen waren durchaus positiv, wir konnten viele Leute erreichen und haben auch einige Emailadressen und Namen von Interessierten bekommen können. In Zukunft wollen wir noch mehr Menschen (MigrantInnen und „ÖsterreicherInnen“) aus dem Bezirk für die Arbeit des Bündnisses gewinnen. Wie immer gab es aber auch Leute die unsere Arbeit kritisierten uns Panikmache und Übertreibung vorwarfen, größtenteils aus älteren Altersgruppen. Es gäbe keine Nazis, man solle lieber die großen Regierungsparteien bekämpfen anstatt auf harmlose und bürgernahe Parteien loszugehen. Schlussendlich gingen wir gemeinsam zur U- Bahn, um jegliche Gefahr vor rechten Übergriffen auf die KundgebungsteilnehmerInnen zu vermeiden. Die Aktion war auf jeden Fall ein voller Erfolg und bestärkt uns mit der Arbeit gegen die rechte Gefahr im 20igsten fortzufahren, um ein deutliches Zeichen zu setzen, dass es weitaus mehr GegnerInnen dieser Propaganda gibt, als öffentlich zugegeben wird.