Das „Fritz-Stüber-Heim“ der AfP

Das einstige „Freiherr-von-der-Trenck-Heim“ der AfP Wien in der Koppstraße 72 wurde 1993 in „Dr.-Fritz-Stüber“-Heim umbenannt. Stüber war ein in der Szene hochangesehener Nazi-Schreiberling. Er führte nach 1945 den VdU Wien (Vorläufer der FPÖ) und war Chefredakteur der VdU-Wochen-Zeitung. Sein Auftreten war selbst dem VdU zu heftig. Stüber wurde 1953 wegen „Rechtsabweichung“ (!!) ausgeschlossen.
Das Stüber-Heim ist ein wichtiger Treffpunkt des Rechtsextremismus und der Nazi-Szene. In den letzten Jahren häufen sich Beispiele für die Nutzung durch gefährliche Schläger-Nazis und diverse konspirative Treffen, auch mit ausländischer Beteiligung. Im November 2000 wurde nach einer Rauferei eine Zusammenrottung von 50 Faschisten aufgelöst, an der auch das einstige Führungsduo der militanten „VAPO“, Küssel und Endres, teilgenommen hatte. In den Folgejahren fanden Treffen des in Oberösterreich starken „BFJ“ statt. Im September 2004 war ein Wiener Nazi-Skinhead als Referent über den Gründer des Nazi-Netzwerkes „Blood & Honour“ eingeladen. Dies war wohl ein wichtiger Beitrag zur Annäherung zwischen AfP und der kompromisslos gewalttätigen Nazi-Szene, die heute noch stärker zu beobachten ist.

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