Arbeitszeitverkürzung und kostenlose gute Freizeiteinrichtungen – damit Ferien auch Ferien bleiben

Eltern, insbesondere AlleinerzieherInnen, stehen immer wieder vor dem „Ferienproblem“. Die Kinder haben mehr Ferien als die Eltern Urlaub nehmen können. Was also tun mit den Kindern? Wer es sich leisten kann, setzt auf teure Camps und Kurse. Sonst bleiben nur mühsame Absprachen mit anderen Eltern und Großeltern, Kinder, die mit in die Arbeit genommen werden oder im schlimmsten Fall unbetreute Kinder. Doch es geht auch anders! Freie Zeit ist wichtig, für Kinder und Eltern. Der Mensch ist keine Lern- und Arbeitsmaschine, er braucht Zeit für Erholung und soziales Leben. Statt also darüber nachzudenken, LehrerInnen in den Ferien weiterarbeiten zu lassen oder die Ferien zu verkürzen und so den Stress von Kindern weiter zu erhöhen, muss auch die Arbeitszeit der Eltern verkürzt werden. So könnten Probleme wie Arbeitslosigkeit oder Stress angegangen werden. Kinder benötigen vor allem Kinder zum Spielen. Kinderbetreuung wird heute immer stärker als Ausbildungsplatz gesehen. Das passt in das neoliberale Weltbild, wo Kinder vor allem als künftige Arbeitskräfte gesehen werden, die sich in Konkurrenz behaupten müssen. Mit kindlicher Entwicklung hat das allerdings wenig zu tun. Sie brauchen Raum zum Leben und Spielen. Angebote, die Neugier wecken und keinen Zwang, Neues kennen zu lernen. Das ist die Aufgabe von guter Kinderbetreuung, die von der öffentlichen Hand das ganze Jahr über zur Verfügung gestellt werden muss. Und nicht durch prekär angestellte und mies bezahlte Beschäftigte, sondern durch Menschen mit der entsprechenden pädagogischen Ausbildung, Bezahlung und gesellschaftlicher Wertschätzung.

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