8. März: Internationaler Frauentag

Wir zahlen Eure Krise nicht

Der 8. März  als internationaler Kampftag der Frauen ist, wie jedes Jahr, Anlass, dass Frauen weltweit gegen die Benachteiligung und Unterdrückung protestieren.

Wie geht's uns heute?

Seit 90 Jahren besteht in Österreich das Frauenwahlrecht, nachdem es von der damaligen Frauenbewegung und der ArbeiterInnenbewegung erkämpft wurde. Seither wurden zahlreiche Errungenschaften durchgesetzt, die zu einer formalen Gleichstellung von Frauen und Männern geführt haben, wie z.B. Diskriminierungsverbote oder Gesetze gegen häusliche Gewalt. So weit, so gut! Und trotzdem sind wir von einer echten Gleichstellung weit entfernt. Die strukturelle Benachteiligung von Frauen gehört zu den zentralen Merkmalen der kapitalistischen Gesellschaft. Dazu gehört die schlechtere Entlohnung von Frauen, Gewalt gegen Frauen, Sexismus im Alltag und in den Medien und vieles mehr.

Und die Wirtschaftskrise?

Im Zuge der öffentlichen Debatte um die Wirtschaftskrise wird der Eindruck vermittelt, dass in erster Linie der Produktionssektor betroffen ist, wo hauptsächlich Männer arbeiten. Im Zuge der Konjunkturprogramme wird dort über Kredite und Förderung der Kurzarbeit Geld investiert und Unternehmen so massiv subventioniert. Aber die Diskussion um die zusätzlichen Arbeitsstunden bei LehrerInnen bietet auch einen Vorgeschmack auf bevorstehende massive Kürzungen im öffentlichen Bereich. Frauen sind dadurch zweifach betroffen: Einerseits als Beschäftigte im öffentlichen Bereich, wo Stellen abgebaut werden. Andererseits wird die Arbeit, die Frauen unbezahlt leisten wie z.B. im Bereich der Pflege und der Kinderbetreuung, weiter ansteigen.

Auskommen mit dem Einkommen?

Im Zuge der Auswirkungen der Wirtschaftskrise und den bevorstehenden Kürzungen werden Frauen noch mehr als bisher gezwungen sein, schlecht bezahlte Jobs anzunehmen. Und dabei ist die Einkommenssituation von Frauen schon jetzt alles andere als heiter: Österreich liegt im Lohngefälle zwischen Frauen und Männern an vorletzter Stelle im EU-Vergleich. Und das liegt nicht nur an der Tatsache, dass viele Frauen Teilzeit arbeiten. Gemessen an den Bruttostundenverdiensten verdienen Männer in Österreich rund 32% mehr als Frauen. Die anstehende Steuerreform, die von der Regierung ebenfalls als konjunkturankurbelnde Maßnahme gegen die Krise verkauft wird, wird die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern noch weiter verschärfen.

Wir zahlen eure Krise nicht!

Wir wollen nicht etwas ausbaden, das wir nicht verursacht haben. Während die Profite der Großunternehmen in den letzten Jahren angewachsen sind und steuerschonend in Privatstiftungen geparkt waren, wurden unsere Einkommen und Sozialleistungen gemessen an den Lebenserhaltungskosten immer weniger. Jetzt werden Milliarden-"Hilfspakete" für Banken lockergemacht und gleichzeitig wird erklärt, dass wir alle mithelfen müssen, die Krise zu überwinden! Es ist höchste Zeit, um eine Alternative zur ressourcenvernichtenden und menschenverachtenden kapitalistischen Wirtschaftslogik aufzubauen. Das der Kapitalismus nicht funktioniert, zeigt er uns täglich. Wir treten für eine demokratische, sozialistische Gesellschaft ein.
Wir sind für den Aufbau einer neuen sozialistischen Partei für ArbeitnehmerInnen und Jugendliche. Eine solche Partei muss zentral die Anliegen von Frauen verteidigen. Sie darf sich nicht auf die kapitalistische Logik einlassen, sondern entschieden gegen Job- und Sozialabbau kämpfen. Werde jetzt mit uns aktiv!

Wir fordern:

  • Statt Betriebschließungen und Stellenabbau Vergesellschaftung der Betriebe und eine generelle Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn - so werden Jobs geschaffen!
  • Gratis-Kinderbetreuung für alle Kinder!
  • Mindestlohn von 1.100.- netto und das Recht auf einen Job um Frauen finanzielle Unabhängigkeit zu geben, um sich z.B. von einem gewalttätigen Partner zu trennen!
  • Arbeitslosengeld und Notstandshilfe: mindestens 80% vom Letztbezug und ohne Einrechung des PartnerInneneinkommens!
  • Keinen Cent für Banken, ManagerInnen und Konzerne sondern Ausbau bei Bildung und öffentlichen Dienstleistungen - so werden Jobs geschaffen und die Arbeit nicht auf Frauen abgewältzt!
  • Für Gewerkschaften, die Kämpfe organisieren statt faulen Kompromissen zuzustimmen, die wir uns nicht leisten können!
Mehr zum Thema: