„Klar streiken wir, Zeit wird’s!“

Berichte vom Metallerstreik in Wien

Seit Donnerstag den 13.10. gibt es in der Metallindustrie Warnstreiks, seit Freitag werden ganze Schichten bestreikt, in manchen Werken beginnt Freitag Morgen ein 24 Stunden Streik. Die SLP ist seit Donnerstag regelmässig zu Schichtwechsel vor dem General Motors Werk in Wien Aspern. Die Stimmung unter den KollegInnen ist einhellig „5,5% sind wirklich das Mindeste“. Viele meinen „Wir wollen eigentlich 10%!“. Die Unterstützung für die Streikbewegung ist solide. Vor dem Werk spürt man förmlich die Erleichterung darüber, dass „endlich was passiert“. Viele sind schon lange unzufrieden mit der Serie an faulen Kompromissen und Verschlechterungen, die in den letzten Jahren die Arbeits- und Einkommenssituation verschlechtert hat. Ein Metaller sagt: "Die haben die ganzen letzten Jahre so viel Profite gemacht, jetzt sollen sie ruhig mal was davon abgeben."

Unser erstes Flugblatt stößt auf reges Interesse. Nur eine Handvoll, die keines nimmt, kein einziges liegt am Boden, viele beginnen sofort zu lesen. Am Freitag sind wir zu Beginn der Frühschicht vor Ort um den Streik zu unterstützen. Die meisten ArbeiterInnen haben bereits unser Material gelesen, wir werden von manchen mit einem freundlichen "Servus" begrüßt. Viele finden unsere Soli-Flugblätter "eh gut". Die Unterstützung für den Streik ist solide und ungebrochen, viele KollegInnen denken über die Bedeutung des Streiks nach. Und die KollegInnen reagieren recht politisch, sind sich der Bedeutung des Arbeitskampfes für andere Beschäftigte bewusst. Im Werk arbeiten auch LeiharbeiterInnen und KollegInnen von anderen Firmen. Auch von ihnen wollen viele mitstreiken, aber hier gibt es keinen Aufruf der Gewerkschaft.

Viele ArbeiterInnen bedanken sich für die Unterstützung. Wir berichten über die Solidarität und das Interesse von Nicht-MetallerInnen und schlagen vor, Aktionen außerhalb des Betriebs zu machen. Die Idee finden viele gut. Als wir am Freitag mit dem zweiten, neuen Flugblatt kommen haben die meisten das erste schon gelesen und sind neugierig auf die neue Informationen und Vorschläge die wir machen. Diskussionen haben wir auch über die Frage wie es weiter gehen wird. Die KollegInnen berichten aber auch, dass im Werk keine Diskussionen organisiert werden und sie nur von oben informiert werden, was die nächsten Schritte sind, aber nicht in die Entscheidungen eingebunden sind. Am Freitag meinen mehr als noch am Donnerstag, dass „eigentlich mehr nötig wäre…“. Manche haben Angst, dass die Gewerkschaft wieder „in die Knie“ geht. Ein Kollege macht auch klar: "Da hilft kein Hoffen, dass die Gewerkschaftsspitze nicht nachgibt, dafür müssen wir sorgen, dass das nicht passiert". Allen ist klar, wie wichtig der Kampf ist: "Diesmal müssen wir das durchziehen".

Fortsetzung folgt…

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