Über das Leben nach der Abschiebung

Maria Hörtner

2010 vor dem PAZ Hernalser Gürtel: hunderte Menschen, darunter maßgeblich auch die SLP, demonstrieren gegen die Abschiebung eines Fußballspielers der FC Sans Papiers. Mit brutaler Härte geht die Polizei gegen die DemonstrantInnen vor, bis sie sich schließlich einen Weg in Richtung Flughafen bahnt.

Als AktivistIn gegen Abschiebungen endet an dieser Stelle meist die Geschichte jener Personen, für deren Aufenthaltsrecht wir kämpfen. Über ihr Schicksal nach Ankunft in den Herkunftsländern ist leider wenig bekannt. Viele landen in Gefängnissen, verschwinden oder müssen untertauchen. Einige können jedoch erzählen – der Film „Da.Sein“ von Hans Georg Eberl und Aylin Basaran widmet sich genau diesen Geschichten. Unsichtbare Geschichten von Menschen aus Togo und Nigeria, welche nach Jahren in Europa abgeschoben wurden. Der Film zeigt auf eindrückliche Weise, unter welchen Bedingungen sie nach ihrer Abschiebung leben müssen, doch auch, wie sie es schaffen, nach ihrer Rückkehr aktiv für ihr („Über“)Leben zu kämpfen.

Dass kritische Filme wie diese, die die herrschende Abschiebepraxis hinterfragen, ohne Förderungsmittel – und somit Breitenwirksamkeit – auskommen müssen, ist nicht verwunderlich. Gerade deswegen sind sie aber umso sehenswerter.

 

 

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