Zahlen und Fakten

Die Corona- und Wirtschaftskrise führt zu einem großangelegten Angriff auf Arbeits- und Persönlichkeitsrechte. In Indien wurde die dortige Corona-App für Menschen aus Risiko-Gebieten verpflichtend. Arbeiter*innen, die ohne App „erwischt“ wurden, mussten enorme Bußgelder bezahlen.

In Katar werden Verstöße gegen die allgemeine Maskenpflicht mit bis zu 3 Jahren Gefängnis und 50.000€ Geldstrafe geahndet – die Bauarbeiten der Fußballstadien für die WM 2022, an denen schon vor der Pandemie hunderte Arbeiter*innen starben, werden jedoch fortgesetzt.

Ryanair-Boss Michael O‘Leary verdiente letztes Jahr ca. 10.000€ - pro Tag. Nun will der Milliardär 3.000 Jobs streichen, um die Profite seiner Billigfluglinie zu erhalten.

Während Amazon-Boss Jeff Bezos seit dem Ausbruch der Pandemie um mehr als 20 Milliarden Dollar reicher geworden ist, feuert Amazon Arbeiter*innen, die sich gegen unsichere Arbeitsbedingungen aussprechen. Mitte Mai waren bereits sechs Amazon-Arbeiter*innen an Covid-19 gestorben.

In Britannien zeigte eine Studie, dass aufgrund des Mangels an Schutzausrüstung Beschäftigte im Sozialbereich doppelt so oft an Covid-19 sterben wie Beschäftigte im Gesundheitsbereich. Arbeiter*innen auf Baustellen und im Transportwesen haben eine doppelt so hohe Sterblichkeit wie der Bevölkerungsdurchschnitt.

Die Lockdowns verschärften die Doppel- und Dreifachbelastung von Frauen bereits massiv. Nun nutzen konservative Regierungen, etwa in einigen US-Bundesstaaten, die Pandemie, um unter dem Vorwand der Überlastung des Gesundheitssystems das Recht auf Schwangerschaftsabbruch auszusetzen und zurückzudrängen.

Viele Firmen schickten ihre Mitarbeiter*innen ins Homeoffice. Dabei müssen Kosten für Strom, Internet oder Handyrechnungen selbst bezahlt werden. Dies wurde in eilig durchgepeitschten Telearbeitsvereinbarungen festgehalten, welche meist mit dem Argument „wir müssen nun alle einen Beitrag leisten“ als notwendiges Übel deklariert wurde.

Kurzarbeitsregelungen zwingen Beschäftigte, Urlaub abzubauen. Die seitens der Gewerkschaft mit“gestaltete“ Regelung führt dazu, dass Resturlaub und Zeitausgleichsguthaben aufgebraucht werden müssen - ohne, dass in Zeiten eines „Lockdowns“ dieser zu notwendiger Erholung führen kann.

Quellen: http://theguardian.com, http://ft.com, http://thejournal.ie, http://arabnews.com, http://rosainternational.org

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