Kein Fußball dem Faschismus!

Nazis raus aus der Austria Wien! Doch auf die Polizei können wir uns nicht verlassen.
C.B.

Beim Fußballklub Austria Wien liefert sich der von Faschisten dominierte Fanclub „Unsterblich“ einen Machtkampf mit der Vereinsführung. Dabei schrecken die Nazis auch nicht vor körperlichen Angriffen auf Mitglieder von Fanclubs zurück, die gegen eine von Nazis dominierte Heimkurve im Horrstadion sind.

Über viele Jahre hat die Vereinsführung das Naziproblem ignoriert. Im Kuratorium von Austria Wien sitzt auch der Wiener Bürgermeister Häupl (SPÖ). Mit den faschistisch dominierten Fanclubs wurde lange ein Stillhalteabkommen praktiziert. Die Fanclubs sollten sich „unpolitisch“ verhalten und wurden dafür von der Vereinsführung akzeptiert.

Jetzt ist die Austria auf Erfolgskurs und steht deshalb auch in europäischen Wettbewerben stärker im Rampenlicht. Da sind die lange geduldeten Nazis auf der Osttribüne des Horrstadions doch lästig geworden, man will sie nun loswerden. Doch das geht nicht so einfach. Sie haben sich über Jahre festgesetzt und Strukturen gebildet. Das sieht man daran, dass Nazis mit Hausverbot trotzdem im Stadion ein- und ausgehen können. Deshalb wurde vor kurzem der Sicherheitsdienst ausgewechselt. Der alte war offensichtlich mit Sympathisanten von „Unsterblich“ durchsetzt.

Nazis nutzen den Fußball offensiv als Organisationsplattform. Sie sind vereinsübergreifend vernetzt. Im Fußball sind Austria und Rapid Wien erbitterte Rivalen. Doch die Nazis beider Vereine kennen sich untereinander und verstehen sich blendend. Im Kampf gegen politische Feinde treten sie gemeinsam auf der Straße auf. Manche aus ihren Reihen kommen aus dem Zuhältermillieu; sie haben unter anderem Verbindungen zu Studentenverbindungen und FPÖ.

Die Führung der Austria muss sich hinter ihre antifaschistischen Fans stellen, anstatt sich auf die Polizei zu verlassen oder einen „politikfreien Fußball“ zu fordern. Gleichzeitig müssen sich auch Fangruppen außerhalb der Austria solidarisch zeigen. Die Nazis müssen in den Stadien isoliert werden. Ein erster Schritt könnte ein Aktionstag in verschiedenen Stadien, mit Transparentaktionen von Fans gegen Nazis sein.

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