Jakomini fascho-frei?!

Nicolas Prettner

Trotz klirrender Kälte versammelten sich am 17.1 ca. 100 AntifaschistInnen in Graz-Jakomini um gegen eine Kundgebung der rechtsextremen Identitären zu protestieren. Diese verbreiteten ihre widerliche Hetze vor der Kirchner-Kaserne, in der in naher Zukunft mehrere Hundert Asylsuchende untergebracht werden sollen. An der Aktion der Identitären beteiligte sich unter anderem auch Gerhard Kurzmann von der FPÖ, der dritte Präsident des steirischen Landtags. Die Gegen-Kundgebung der „Offensive gegen Rechts Steiermark“ – deren Teil die SLP ist -  verlief durchgehend friedlich.

 

AktivistInnen der SLP machten in ihren Reden klar, dass nicht Flüchtlinge Schuld sind an den sozialen Problemen, mit denen sich immer mehr Menschen konfrontiert sehen. Die wahren Schuldigen an Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot kommen nicht über das Mittelmeer oder den Balkan, sondern sind schon längst da. Sie sitzen in den Parlamenten oder Konzernbüros und schlagen sogar noch Profit aus dem Leid der Fliehenden. Dies erklärten wir auch zahlreichen PassantInnen und AnrainerInnen und bekamen durchwegs positive Rückmeldungen.

 

Leider ist es diesmal nicht gelungen mehr Menschen gegen die rassistische Hetze zu Mobilisieren.  Im Anschluss an die Kundgebung kam es in der Grazer Innenstadt dann auch noch zu einem Angriff auf linke AktivistInnen. Um solche Vorfälle in Zukunft verhindern zu können, ist es notwendig, dass die Gewerkschaft oder die im Landtag vertretene KPÖ Steiermark breit zu antifaschistischen Protesten aufruft, diese organisiert und hier Ihre Verantwortung auch in der Praxis wahrnimmt. Es reicht eben nicht aus wenn die KJÖ einen Tag zuvor mit Sprühkreide "Wehret den Anfängen! Jakomini bleibt fascho-frei!" auf den Boden des Veranstaltungsorts der Rechten schreibt. Denn „fascho-frei“ – also ohne die Schlägernazis der „Partei des Volkes“ oder den vom „Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes“ als faschistisch eingestuften Identitären –  war Jakomini an diesem Sonntag nicht. Dies liegt auch an der Politik von SPÖVP, welche durch die Zugeständnisse die Sie einer FPÖ machen (Flüchtlingsobergrenzen, Zäune an den Grenzen, etc…) all jene Menschen, welche berechtigte Angst um Ihre Zukunft haben, in die Arme der HetzerInnen treiben.

Am 23.1 wird mit dem Akademikerball die nächste rechte Veranstaltung in Graz stattfinden. Falls auch du uns bei der Kampagne gegen Burschenschaften helfen willst und gegen Rassismus, Sexismus und Sozialabbau aktiv werden möchtest, komm am nächsten Dienstag um 19 Uhr in die Pizzeria David, Alberstraße 13.