Der rechte Rand: Identitäre, Europäische Aktion und die "Reconquista"

Stefan Gredler

Die Bildung einer Fraktion unter Le Pen, Strache & Co. im EU-Parlament bleibt vorerst aus. Doch für die Elite der nationalistischen Parteien Europas ist ein Zusammenschluss nicht vom Tisch. Bemühungen für eine Vereinigung als Fraktion sind nur die Spitze des Eisbergs. Auch an der Basis der Rechtsextremen bestehen enge Kontakte auf internationaler Ebene. So z.B. die „Europäische Aktion“ (EA): Sie marschierte gemeinsam mit GegnerInnen der Regenbogenparade in Wien auf und verteilte Flyer, in denen u.a. die Aufhebung des Verbotsgesetzes und eine neue „Reconquista“ Europas gefordert wurde! Bekannt von den „Identitären“, bezeichnet die Reconquista die blutige „Säuberung“ der iberischen Halbinsel durch christliche Truppen im Mittelalter mit zehntausenden Toten. Die im hauptsächlich deutschsprachigen Raum vernetzte „Europäische Aktion“, mit engen Kontakten zur NPD, steht weit außen am rechten Rand und ist auch in Österreich präsent. So kommt es, dass die „Aula“ Leserbriefe des „österreichischen Landesleiters“ Hans Berger abdruckt. Bernhard Schaub, ein weiteres aktives Mitglied und sogar Mitbegründer der „Europäische Aktion“, ist ein Schweizer Neonazi und Holocaustleugner. Er sieht Europa als „Heimat der weißen Rasse“. Ebenso die „EA“, denn diese fordert zum Beispiel eine „Repatriierung außereuropäischer Einwanderer“. Die europäische „Identität“ ist das Ergebnis diverser Völkerwanderungen und Migrationsbewegungen der letzten Jahrtausende. Die Fieberträume der Rechtsextremen sind eigentlich nur mit der Entvölkerung Europas möglich....

 

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