Jung, dynamisch ...?

“Woman”, ein erst kurz erscheinendes “Magazin für die Frau von heute” enthält wie alle anderen Frauenmagazine auch, viele “Tipps”, die den Frauen zeigen sollen, wie sie ihr Leben zu meistern haben. Ziel dieses relativ neuen bürgerlichen Mediums ist es ges
Margarita Döller, SLP-Wien Nord

Schon im jugendlichen Alter von ca. 10 Jahren beginnen hauptsächlich Mädchen mit dem regelmäßigen Kauf von sogenannten “IN- Magazinen” wie zum Beispiel “Mädchen”, “Girl” und “16”. Sie finden darin die neuesten Modetrends, Make-up- News, Schnelldiäten, Beautytipps, was Jungs denn nun wirklich wollen und noch weitere “wichtige” Tipps.

Wozu das Ganze?

Diese Frage lässt sich schnell beantworten. Dahinter steckt das gesellschaftliche Schönheitsideal, das bereits jungen Frauen aufgezwungen wird. Sie sollen lernen die meiste Zeit damit zu verbringen, berühmte (schlanke!) Models, Schauspielerinnen etc. nachzuahmen und untereinander in Konkurrenz zu treten. Wer ist schlanker und wer trägt die teureren Klamotten (?), das sind die Fragen, von der die Beliebtheit abhängt. Die Verbreitung dieses Schönheitswahn ist eine der “Aufgaben” solcher Zeitschriften. Natürlich wird das nicht so offensichtlich gemacht. Die bürgerliche Presse verpackt das Ganze unter dem Begriff “Schlank fühlt frau sich wohler. Wir helfen ihnen dabei!”

“Woman”, die Hilfe für die Frau?

Mit Beilagen wie “so stärken sie ihr Selbstvertrauen”, wird versucht Frauen vorzumachen, dass sie verstanden und unterstützt werden. Glasklar für mich ist jedoch, dass Magazine wie “Woman”, “Wienerin”, “Amica” etc. den Frauen weismachen wollen, dass sie selbst Schuld sind an Problemen in der Familie und mit dem Partner, der eigenen Arbeitslosigkeit usw. Sie sind es, die ihre eigenen Bedürfnisse zurückstecken müssen, um die der anderen zu befriedigen.

Schönheitswahn bedeutet Gefahr

Besonders gefährlich ist die andauernde Konfrontation von jungen Mädchen mit der “Idealfigur” einer Frau, die fast auf jedem Werbeplakat zu finden ist. Nicht selten sind diese “Traummaße” gar nicht natürlich, sondern durch Computerprogramme geschaffen worden. Außerdem sind viele dieser Models unterernährt, wie eine amerikanische Studie festgestellt hat. Bei 11 Models wurde der Bodymaßindex (Körpergröße zum Quadrat : Körpergewicht) ausgerechnet und bei 8 von ihnen war er unter der 18 (das bedeutet sehr stark untergewichtig). Vor allem junge Mädchen sehen diese Models nicht nur in der Werbung, sondern auch eben in fast allen Frauenzeitschriften, auf der Titelseite oder bei der Presentation neuer Modetrends. Darüberhinaus merken Mädchen, wie Jungs und Männer diese Models anziehend finden. Junge Frauen fangen an Schlankheit mit Attraktivität gleichzusetzen und asoziieren damit außerdem beruflichen Erfolg. So kommt es ,dass in der “westlichen” Welt viele Frauen zwischen 14 und 25 Jahren beginnen unter Essstörungen zu leiden. In Österreich sind etwa 200 000 Frauen und Mädchen davon betroffen. Die Zahl an Erkankungen an Bulimie und Magersucht haben in den letzten Jahren stetig zugenommen und die Tendenz ist nicht nur in Österreich, sondern in der ganzen industralisierten Welt steigend.

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