Der rechte Rand - Schulabmeldungen

Albert Kropf

Auch das 3. Corona-Schuljahr ist von Unsicherheit geprägt. Über 6.000 Kinder wurden vom Unterricht abgemeldet - eine Verdoppelung. Ein relevanter Teil der „skeptischen“ Eltern ist bei den Impfgegner*innen daheim. Hier gibt es Verbindungen zur rechtsextremen und faschistischen Szene wie den „Reichsbürgern“.

Teil der Abschottung ist, die Kinder von klein auf einer rechten Gehirnwäsche zu unterziehen. Dazu werden diese eben „privat“ unterrichtet. Auch diese Verbindung von „Alternativschulen“ und Rechtsesoterik ist nichts Neues, sie gibt es schon seit der Wende zum 20. Jahrhundert. Steiner- bzw. Waldorfschule sind Relikte daraus. Neuere Projekte sind Schetinin- oder Lais-Schulen. In Villach wurde jetzt eine illegale Privatschule von „Querdenker*innen“ geschlossen. Hinter Naturnähe und „natürlichem Lernen“ verbirgt sich völkisch-esoterisches Gedankengut und die Ablehnung von Wissenschaft – und hier schließt sich wieder der Kreis zu den Impfgegner*innen.

Aufgebaut wird eine je nach Prägung stärker faschistische oder rechtsesoterische Parallelwelt, Bedrohung und Einschüchterung für Sozialist- und Gewerkschafter*innen inklusive. Solche Schulen drücken auch zunehmendes Selbstvertrauen und Radikalisierung dieser Szene aus.

Keine Frage, unser Regelschulwesen ist schlecht und abhängig vom (Nicht-)Vermögen der Eltern. Wir brauchen aber kein Zurück zur privaten häuslichen Bildung, sondern eine radikal demokratische Umgestaltung unseres Schulwesens zu einer Gesamtschule, wo Demokratie nicht abstrakt gelehrt, sondern gelebt wird.

 

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