18.6. Queer stellen gegen Fundamentalisten, Rechtsextreme und Nazis

Nach Orlando ist Protest gegen "Marsch für die Familie" besonders wichtig!

Am 18. Juni findet in Wien die Regenbogenparade statt. Anlass auch für christliche Fundamentalisten, im Schulterschluss mit rechts-außen Aktivisten ihren als "Marsch für die Familie" getarnten reaktionären Aufmarsch zu veranstalten. Dort wird nicht nur gegen Abtreibung und Homosexualität, sondern auch gegen Verhütung, Aufklärung und Kindergärten demonstriert.

Schon in den letzten Jahren haben an diesen Aufmärschen auch diverse Rechtsextreme teilgenommen, auch zu gewalttätigen Angriffen auf FrauenrechtlerInnen und LGBTQ-Personen ist es gekommen. Die Bluttat in Orlando zeigt, wieder einmal, wohin Homophobie führen kann! Lassen wir nicht zu, dass nächsten Samstag reaktionäre FundamentalistInnen ungehindert durch Wien ziehen.
Heuer ist dieser Aufmarsch für den Albertinaplatz angekündigt - dort befindet sich das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus, darunter auch die Bronzefigur „Knieender und straßenwaschender Jude“. Unter den aufrufenden Organisationen sind:

  • „Plattform Leben Vorarlberg“ verlinkt u.a. zu www.babycaust.at

  • „Human Life International“ errichtete eine „Baby Holocaust Gedenkstätte“ und der Gründer von Hli, Paul Marx meinte „Das größte Holocaust-Verbrechen aller Zeiten, den Krieg gegen ungeborene Babies, verüben...jüdische ÄrztInnen und jüdische Feministinnen!“

  • der Wiener Akademikerbund, der sich für die Aufhebung des Verbotsgesetzes aussprach

  • Pegida, an deren Aufmärschen gewaltbereite Neonazis und diverse Rechtsextreme teilgenommen haben

  • diverse christliche bzw. katholische Organisationen, die für ein „christliches“ Österreich eintreten

Darunter finden sich auch solche, die den Holocaust verharmlosen.

Unter den TeilnehmerInnen der letzten Jahre waren auch die neonazistische und antisemitische Europäische Aktion (gegründet vom Schweizer Holocaustleugner Bernhard Schaub), Neonazis und Hooligans aus Osteuropa, darunter von der polnischen Organisaton Wiedeńska Inicjatywa Narodaowa (Nationale Initiative Wien), die 2015 einen Vortrag des jüdischen Holocaust-Überlebenden Zygmunt Bauman störten.

Es droht eine ähnliche Situation – oder Schlimmeres - wie am Ballhausplatz, als das Deserteursdenkmal von Rechten als Rednerbühne missbraucht wurde.

Sonja Grusch, Sprecherin der Sozialistischen LinksPartei SLP, zeigt sich besorgt: „Das sind keine harmlosen Spinner, sondern da nehmen auch gewaltbereite Rechtsextreme und Neonazis, Holocaustleugner und Antisemiten teil. Es droht nicht nur eine Schändung des Denkmals, sondern auch Übergriffe auf all jene, die die Rechte von Frauen, LGBTQ-Personen und Nicht-ChristInnen verteidigen.“

Die SLP tritt gemeinsam mit zahlreichen anderen Organisationen und Initiativen gegen diesen gefährlichen Aufmarsch auf: Wir treffen uns um 13.00 am Stephansplatz - kommt zahlreich!

https://www.slp.at/broschueren/volle-selbstbestimmung-f%C3%BCr-frauen-das-recht-auf-schwangerschaftsabbruch-und-kostenlose