Es kriselt an allen Ecken und Enden

Stefan Gredler

Konsumrückgang Kaufkraft und Nachfrage gehen seit einigen Jahren zurück. Deflation ist vielleicht ein Thema fürs Kapital; für DurchschnittsverdienerInnen sieht die Realität anders aus. Löhne und Gehälter werden durch Nulllohnrunden und steigenden Stress gedrückt, Mieten und Preise steigen trotzdem weiter. Aber auch die Unternehmen investieren immer weniger, glauben also selbst nicht an eine Erholung.

 

Deindustrialisierung Immer mehr Firmen gehen pleite oder wandern ab. V.a. die heimische Industrie schrumpft. Seit 2000 ist die Zahl der IndustriearbeiterInnen um 8 % zurückgegangen. Österreich ist stark exportabhängig. Jeder Einbruch in der Weltwirtschaft senkt die Nachfrage und verschärft die Konkurrenz, was den Trend beschleunigt. Neue Jobs sind meist prekär und mies bezahlt.

 

Arbeitslosigkeit Ende Jänner 2015 waren 472.539 Menschen ohne Arbeit, mit 10,5 % ein trauriger Rekord. Besonders betroffen: Jugendliche, Menschen mit Migrationshintergrund und jene über 50. Rund 20 % sind hierzulande armutsgefährdet. Die Regierung verweist lediglich auf die noch schlechteren Quoten in der EU. Und WirtschaftsvertreterInnen wollen die Arbeitszeit erhöhen und noch mehr Jobs vernichten.

 

Bankenkrise Die Raiffeisen Bank International (RBI) kündigte Anfang Februar einen Rekordverlust aus dem Jahr 2014 an, 493 Millionen €. Die Erste Group schrieb 2014 ein Minus von 1,6 Milliarden €. Während die Hypo Alpe Adria ein Milliardengrab für die SteuerzahlerInnen darstellt, wurden in den letzten vier Jahren 256 Millionen € für externe Beratung ausgegeben. Wir sollen für die Spekulationen zahlen.

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