Vorarlberger LehrerInnen kehren der GÖD den Rücken

Unabhängige Bildungsgewerkschaft
Maria Hörtner

Frustration und Enttäuschung über die (eben nicht-) Handlungsweise der GÖD gegen den Sparkurs der Regierung ließen am 23.Juni 2001 ca.250 Vorarlberger LehrerInnen eine eigene unabhängige Bildungsgewerk-schaft gründen.

Das Ziel der UBG, die mittlerweile schon an die 800 Mitglieder fasst, ist die Rücknahme des Dienstrechtes, welches Dienst-postenabbau, Gehaltseinbußen und Mehrbelastungen für LehrerInnen beinhaltet. Das Mittel zur Erreichung dieses Zieles ist der unbefristete Streik - laut UBG Obfrau Elisabeth Lechner. In Vorarlberg zeigt sich die Stimmung für einen Streik recht gut. Immerhin haben bei der Dienstrechts-Urabstimmung 90% der LehrerInnen gegen beide Vorschläge (Regierungs-& GÖD-Vorschlag) gestimmt; einige Stimmzettel waren sogar durchgestrichen und mit einem Aufruf zum Streik versehen.
"Blamieren wir uns nicht, wenn wir nun nicht streiken?" oder "Ziel ist der Streik, und zwar der unbefristete. Er soll so lange dauern, bis die Regierung bereit ist, ernsthafte Verhandlungen über eine Besserstellung der LehrerInnen aufzunehmen.", Aussprüche, die bei der Gründungsveranstaltung der UBG fielen. Sie spiegeln ganz genau den herrschenden Unmut wieder. Wie die Situation in den anderen Bundesländern ausschaut, lässt sich jedoch schwer erfassen. In Wien und Niederösterreich gab es bereits Gründungen einer unabhängigen Bildungsgewerkschaft mit 100 Mitgliedern, in den restlichen Bundesländern blieb es bis jetzt nur bei Ansätzen.
Abgesehen davon, wie sich die Situation in den restlichen Bundesländern entwickelt, wird ein weiterer wichtiger Punkt im Herbst die ÖGB Urabstimmung und die Stellung der "neuen Opposition" zur Gewerkschaft darstellen. Falls der ÖGB tatsächlich einen Streikbeschluss fällt (was man/frau ja nicht einmal mehr zu hoffen wagt), wird es an der UBG liegen, sich für eine gemeinsame "Zusammen-arbeit" und Verknüpfung des Kampfes zu entschließen oder nicht. Immerhin war es die GÖD, die keineswegs die Interessen der LehrerInnen, sondern im Gegenteil vielmehr die der Regierung vertrat und ihre Basis somit im Stich gelassen hat.
Auf jeden Fall aber sollten wir uns alle mit den LehrerInnen solidarisieren und uns auf einen Heißen Herbst vorbereiten!

Erscheint in Zeitungsausgabe: