Mo 21.03.2016
Es ist nicht zu bestreiten, dass sportliche Betätigung Gefahren birgt. Unterm Strich führt Breitensport jedoch eindeutig zu gesundheitlichen Vorteilen. Doch die Häufung schwerwiegender Verletzungen im „Leistungssport“ zeugt vom Wahnsinn, der infolge kapitalistischer Bedingungen die Sportwelt dominiert.
Der Skispringer Lukas Müller muss seine kurze Karriere mit zwei gebrochenen Halswirbeln beenden. Die Leichtathletin Kira Grünberg erleidet im Training eine Querschnittslähmung. Für ihre Rehabilitation muss mittels Spendenhomepage geworben werden. Der wirtschaftliche Druck nimmt auch auf SportlerInnen zu. Offensichtlich fordert der Markt von den AthletInnen die Aufgabe jeglicher Vernunft. Steigen die Einschaltquoten und Werbeeinnahmen, wenn die Chance besteht, möglicherweise tödliche Unfälle mitzuerleben? Bei der Sturzorgie in Kitzbühel waren wir schon dicht dran.
Die kommerzielle Verwertung erzwingt nichts weniger als den generellen Verlust von Sportlichkeit. Dabei wird das postulierte Ziel, dass der/die „Beste“ infolge maximaler Anstrengungen gewinnt, ins Lächerliche gezogen: so gewinnt den Ski-Gesamtweltcup nicht der/die Beste, sondern wer am ehesten Knochen und Sehnen beisammen hält.