Frauen und die Krise: Opfer oder Kämpferinnen?

Fr 03.10.2014 18:30
Diskussion mit Laura Fitzgerald - Kämpferin für Frauenrechte aus Irland
Diskussionsveranstaltung

Podiumsdiskussion mit:

Die Wirtschaftskrise trifft Frauen besonders. Zusätzlich zur "normalen" Benachteiligung von Frauen in der Gesellschaft sind sie von Kürzungen besonders betroffen, da sie weniger verdienen, dadurch mehr von Sozialleistungen abhängig gemacht werden und Güter des täglichen Bedarfs über Massensteuern teurer werden. Wenn die Öffentliche Hand Pflege, Kinderbetreuung usw. nicht übernimmt, sind Frauen die Lückenbüßer: 80 % der pflegebedürftigen Menschen werden von Familienmitgliedern zu Hause gepflegt. Zwei Drittel davon sind Frauen. Die prekäre Geldsituation wirkt sich auf die Anzahl der Gewaltdelikte gegen Frauen und Kinder aus. Im Krisenjahr 2009 wurde eine Zunahme um rund 10 % gemessen.
Hinzu kommt eine konservative Ideologie-Offensive, die bereits erkämpfte Rechte rückgängig machen will. So gibt es in Österreich Attacken auf die Fristenlösung, auch in vielen anderen europäischen Ländern forcieren Konservative den Kampf gegen das Recht von Frauen, über ihre Körper selbst zu bestimmen. Eine immer sexistischer aufgeladene Popkultur trägt zur Rechtfertigung, ja Akzeptanz sexueller Gewalt bei ("rape culture").
Gleichzeitig gibt es Widerstand. Auf "Slutwalks" protestierten in den letzten Jahren tausende Frauen gegen sexuelle Gewalt. In Spanien musste die Regierung ihr Anti-Abtreibungsgesetz nach massivem Widerstand zurückziehen. In sozialen Kämpfen spielen Frauen oft führende Rollen und auch in den revolutionären Bewegungen im arabischen Frühling kämpften sie in der ersten Reihe.
Wir wollen über die aktuellen Angriffe auf Lebensstandards und Rechte von Frauen diskutieren, aber auch über Möglichkeiten des Widerstands gegen Sexismus und Kürzungspolitik.