Social Media Protest: Abtreibungsverbot in Polen heute verhindern!

Rechtskonservative Regierung will in Polen im Schutze der Corona-Ausgangssperren das Recht auf Schwangerschaftsabbruch abschaffen!

Unterstütze HEUTE den internationalen Protest gegen den drohenden Beschluss eines Abtreibungsverbotes morgen am 15.4. in Polen!

 

So geht's:

1. Foto machen!

  • Druck das angehängte A4-Plakat aus oder stelle es auf deinem Computerbildschirm dar.
  • Mach ein Foto von dir damit und wenn möglich auch mit einem Kleiderbügel (als Symbol der Bewegung) in der Hand.
  • Poste das Foto auf Facebook und/oder Instagram mit den Hashtags: #falasprzeciwu #czarnyprotest #smashthebacklash
  • Schick uns das Foto, wenn du willst, damit wir eine Sammlung von Bildern international veröffentlichen können, auf slp@slp.at oder sende es uns via Facebook oder Instagram (@slp_online).

2. Protestbrief versenden!

  • Schicke den angfügten Musterprotestbrief an die polnische Botschaft in Österreich per E-Mail wieden.amb.sekretariat@msz.gov.pl oder per Fax +43 1 870 15 222
    Du musst nicht den ganzen Text verwenden, sondern kannst ihn auch persönlich verändern.

3. Info weiterleiten!

Leite diesen Artikel weiter, informiere deine Freund*innen und bitte sie den Protest ebenfalls zu unterstützen.

 

Mehr Infos findest du unter:

 

Musterprotestbrief

Empfänger: wieden.amb.sekretariat@msz.gov.pl

Betreff: Protest gegen Abtreibungsverbot

Text:
An die Botschafterin der Republik Polen in Österreich 
Jolanta Róża Kozłowska

Wir protestieren gegen das geplante de facto Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen und die Kriminalisierung von sexueller Bildung, welche die PiS-Regierung am 15. April im Schutze der aktuellen Ausgangsperren im polnischen Parlament durchdrücken will.

Der Gesetzesentwurf soll das bestehende ohnehin schon stark beschränkte Recht eines Schwangerschaftsabbruches bei Missbildung oder unheilbarer Krankheit des Fötus beseitigen. Wir stellen klar, dass nur die schwangere Person selbst entscheiden darf, ob sie ihre Schwangerschaft bis zur Geburt austragen will oder nicht, ohne dass nach ihren Gründen gefragt und entschieden wird, ob diese gerechtfertigt sind oder nicht.

Am selben Tag wird auch ein weiterer Gesetzentwurf "zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Verdorbenheit und Demoralisierung" behandelt. Es handelt sich dabei um eine „Bürgerinitiative“ für das Verbot von Sexualkunde. Hinter dieser Petition verbirgt sich eine entsetzliche homophobe Kampagne, die Sexualerziehung, sexuellen Kindesmissbrauch und LGBTQIA+ Menschen auf eine Stufe stellt.

Schon 2016 wollte die PiS-Regierung in Polen das Recht auf Schwangerschaftsabbruch abschaffen. Eine Bewegung von beträchtlicher Größe schlug die Konservativen jedoch zurück, unter anderem mit einem eintägiger „Frauenstreik“. Auch in letzter Zeit haben sich Frauen in Polen gegen jegliche Angriffe auf reproduktive Rechte gewehrt und forderten die volle Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und einen besseren Zugang zu Verhütungsmitteln.

Jetzt nutzt die Regierung in Polen die aktuelle Situation während der Coronavirus-Pandemie und die erschwerten Bedingungen für Proteste aufgrund der Ausgangssperren, um ihre Angriffe auf Frauenrechte durchzudrücken.

Wir solidarisieren uns mit den betroffenen und protestierenden Frauen und der ProChoice-Bewegung in Polen. Seit Anbeginn der Kämpfe gegen die Abtreibungsverbote sowohl in Polen wie auch in Irland sind wir Teil der internationalen Frauenbewegung und organisieren internationale Solidarität. So auch nun.

Auch in Österreich gerät das Selbstbestimmungsrecht von Frauen in den letzten Jahren vermehrt unter Beschuss. So hat die letzte schwarz-blaue Bundesregierung die „medizinische und soziale Beratung vor geplanten Schwangerschaftsabbrüchen“ forciert, was nichts anderes als ein weiteres Hindernis und eine weitere Entmündigung für Frauen darstellt. Denn ÖVP-und FPÖ-Politiker*innen ist die Möglichkeit von Schwangerschaftsabbrüchen in Österreich schon lange ein Dorn im Auge. Wenn sich eben jene im damaligen Regierungsprogramm eine „parlamentarischen Enquete zur Verhinderung von Spätabtreibungen“ vorgenommen haben, dann signalisierten sie damit nur ihre Unterstützung für Initiativen von christlichen Fundamentalist*innen.

Tatsache ist, dass solche Einschränkungen nicht nur Frauen die Selbstbestimmung über den eigenen Körper nehmen, sondern auch gefährlichen Methoden, auf die Frauen dann gezwungen sind illegal zurückzugreifen, Tür und Tor öffnen. Das heißt, wer den Zugang zu Aufklärung, zu Verhütungsmitteln und zu legaler Abtreibung beschränkt nimmt den Tot von Frauen in Kauf. Die durch die aktuelle polnische Regierung geplanten Verschärfungen werden Frauenleben kosten, wenn sie umgesetzt werden!

Wir, unsere Schwesterorganisation "Alternatywa Socjalistyczna" in Polen, die internationale sozialistische Kampagne ROSA und deren polnischer Ableger "Rosa Polska" kämpfen für das Recht auf freien Schwangerschaftsabbruch auf Wunsch, für freien Zugang zu Verhütungsmitteln, auch für Minderjährige, für Sexualerziehung in allen Schulen die über alle sexuellen Orientierungen aufklärt, für kostenlose Kinderbetreuungsplätze in ausreichender Zahl, und verbindet diese Forderungen mit dem Kampf für die Verteidigung öffentlicher Dienstleistungen, menschenwürdigem Wohnen und angemessenen Löhnen.

Seit 1989 hat der Kapitalismus mit Unterstützung der katholischen Kirche ein arbeiter*innen- und frauenfeindliches System in Polen aufgebaut. Unsere Aufgabe ist es, dem eine sozialistische Alternative entgegenzusetzen, die allen ein menschenwürdiges Leben und umfassende demokratische Rechte bietet.

Unterschrift