Blaue Posten im Ministerium

Alice Wunderer

Andreas Reichhardt, deutschnationaler Burschenschafter und fotografisch dokumentierter Wehrsportkamerad Straches wurde 2003 unter Schwarz-blau 1 Sektionsleiter im Verkehrsministerium. Unter Schwarz-blau 2 erhob ihn Hofer vom Sektionsleiter zum Generalsekretär (10.690,90 € monatlich). Sein Vertrag als Sektionschef wurde unter SPÖ-Verkehrsminister*innen verlängert und damit die nachhaltige Machtpostenversorgung der FPÖ ermöglicht. Weder Ibiza noch Misstrauensantrag haben am blauen Postenschacher etwas geändert. Die vermeintlichen Bollwerke gegen Rechtsextremismus, SPÖ, VdB & Co, versagen. Kanzlerin Bierlein und Präsident Van der Bellen haben Reichhardt ohne mit der Wimper zu zucken zum Verkehrsminister gemacht. Reichhardts Antritts-Presseaussendung, in der er verkündet, dass er keine „Paintballspiele“ mehr machen würde, wurde von Elisabeth Hechenleitner versendet, vormals Pressesprecherin von Johann Gudenus, zuletzt in Hofers Kabinett für Presse zuständig. Auch noch da: Hubert Keyl, der aus seiner Gesinnung kein Geheimnis macht, wenn er den von den Nazis ermordeten Franz Jägerstätter als „Verräter“ bezeichnet. Keyl wurde heuer flugs im BMVIT als (interimistischer) Abteilungsleiter versorgt, nachdem er seine Bewerbung als Bundesverwaltungsrichter zurückgezogen hatte. Andreas Zacharasiewicz, ehemaliger RFJ-“Grundsatzreferent“, wurde 2006 vom damaligen Sektionsleiter Reichhardt ins Ministerium geholt (und unter SPÖ-Minister*innen verlängert). In seinen biologistisch-rassistischen Ergüssen träumt er vom „weißen“ Europa.

 

Bild von Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres - Der Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=79476407

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