Zahlen und Fakten zur Gesundheit

Dieser VORWÄRTS Schwerpunkt wurde erstellt von Flo Klabacher, Jan Millonig, Moritz Erkl, Sebastian Kugler und Stefan Reifberger

Ein profitables Geschäft

  • Weltweit werden jährlich 5 Billionen durch die Gesundheitsindustrie umgesetzt
  • Die Medikamentenpreise stiegen seit 1995 doppelt so stark wie die restlichen Preise

 

Kürzen bei der Gesundheit

  • 2012 wurden 24,7 Milliarden für Gesundheit und Soziales ausgegeben. Die aktuelle Gesundheitsreform sieht Einsparungen von 3,4 Milliarden bis 2016 vor. Zum Vergleich: 30 Euro-MilliardärInnen in Österreich besitzen 100 Milliarden Euro.
  • Von Armut betroffene Menschen werden doppelt so oft krank wie Reiche. Sie üben oft körperlich anstrengende Jobs aus, wohnen neben dicht befahrenen Straßen und ernähren sich schlechter. Arme leiden 3x öfter unter der „ManagerInnenkrankheit“ Bluthochdruck als ManagerInnen selbst.
  • Durch die Spitalsreformen in Oberösterreich wurden sieben Abteilungen geschlossen und 760 Betten gestrichen, bis 2020 sollen 2,4 Milliarden gekürzt werden. In Wien wurden fünf Krankenhäuser geschlossen oder zusammengelegt.
  • Schon jetzt wird der Großteil der Pflegearbeit unbezahlt von Angehörigen geleistet – darunter geschätzte 42.700 Kinder und Jugendliche.

 

Arbeit macht krank

  • Drei Viertel aller Pflegekräfte leiden an Rückenproblemen. Der Großteil geht davon aus, die Arbeit bis zur Pension körperlich nicht durchhalten zu können.
  • Die Zahl psychischer Erkrankungen hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht. Hauptgründe sind steigender Arbeits- und Zeitdruck aufgrund von Personalabbau und Umstrukturierungen, finanzielle Probleme („working poor“), weniger Möglichkeit erholsamer Freizeit und sozialer Anbindung. Der Großteil kann sich Psychotherapie nicht leisten. Der Zuschuss der Gebietskrankenkasse liegt bei 21,8 Euro. Die Kosten für eine psychotherapeutische Sitzung: 70-150 Euro. Psychotherapie auf Krankenschein ist Mangel: In ganz Wien gibt es derzeit 2(!) freie Plätze.
  • Gleichzeitig werden in Österreich im Jahr rund 840.000 Menschen (2009) Psychopharmaka verschrieben. Sogar 2.180 Kinder zwischen 0-4 Jahren haben 2013 Antidepressiva bekommen.
  • 40 % der Beschäftigten in Österreich gehen aus Angst um den Job und fehlende Vertretung krank zur Arbeit.. Burn-Out-Erkrankungen sind immer öfter die Folge – bis zu 30 % leiden hierzulande an Burn-Out-Symptomen.
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