Zahlen und Fakten zu Frauenunterdrückung

Sedef Yavuz

Einkommen & Armut:

  • Das Nettojahreseinkommen von unselbstständig erwerbstätigen Frauen macht nur 68 % von jenem der Männer aus (2012)
  • Frauen verdienen in der Privatwirtschaft rund 22 % weniger als Männer. Im Öffentlichen Dienst, wo 40 % der Angestellten weiblich sind, besteht „nur“ ein Unterschied von 15,6 %. Doch genau dort herrscht zur Zeit ein Aufnahmestopp.
  • Die Teilzeitquote von Frauen explodiert von 27 % (1995) auf 46 % (2013)
  • Die höchste Armutsgefährdung haben Alleinerzieherinnen (27 %) und alleine lebende Frauen (25 %).
  • Fast jede zehnte Frau ist von Altersarmut betroffen, bei den Männern sind es 3,6  %

 

Gewalt & Heilige Familie

  • 2009 haben die Gewaltdelikte gegen Frauen und Kinder um ca. 10 % zugenommen. Hintergrund ist eine unsichere finanzielle Situation und damit Frust, erhöhter Alkoholkonsum und Aggressionen.
  • 55 % der Frauen, die Zuflucht suchten, waren zu dem Zeitpunkt verheiratet. 18 % lebten in einer Lebensgemeinschaft. Die finanzielle Abhängigkeit vom Partnern hindert viele an der Flucht.
  • Dennoch wurde Geld für Frauenhäuser gestrichen. Die FPÖ lehnte in Amstetten eine notwendige Subvention für das dortige Frauenhaus ab und will dem „Unfug“ ein Ende bereiten.
  • 2013 konnten in den autonomen Frauenhäusern über 300 Frauen aus Platzmangel keine Zuflucht finden, offiziell gibt es über 70 Plätze zu wenig. Laut Europarat sollte es 834 Plätze geben, tatsächlich gibt es nur 759. In Niederösterreich gibt es nur 96 statt 160 Plätzen, in Tirol sind es nur 19 statt den 70 vorgegebenen. Für die Finanzierung der Plätze sind die Länder verantwortlich.

 

Betreuung & Pflege

  • Frauen arbeiten neben einem Vollzeitjob noch 26,1 Stunden unbezahlter Hausarbeit pro Woche und leisten 3/4 der gesamten Kinder- und Hausarbeit.
  • Krankenhäuser werden geschlossen, Betten gekürzt. Die Betreuung pflegebedürftiger Menschen erfolgt zu 80 % durch Angehörige, 2/3 davon sind Frauen.
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