Wir wollen nicht ins Mittelalter!

SLP-Linz

Immer wieder ist es notwendig in Österreich, gegen die Auftritte der radikalen AbtreibungsgegnerInnen aktiv zu werden. Diese christlichen FundamentalistInnen, rund um "Human Life International (HLI)" und "Jugend für das Leben", stehen nicht nur für ein ultra-konservatives Frauen- und Familienbild und Homophobie, sondern scharren auch immer wieder Rechtsextreme um sich. Diese Leute stellen eine reale Gefahr für Frauen dar. Ihre Methoden reichen von der Belästigung und Einschüchterung von Frauen vor Abtreibungskliniken bis zum Mord an AbtreibungsärztInnen, wie in den USA. Obendrein hofiert Kirche und Politik diese Organisationen. Zum Beispiel nahmen vor ein paar Jahren Strache (FPÖ) an einem HLI-Kongress teil. Aber auch viele ÖVPler, wie Spindelegger und Konsorten sind Mitglied im „Cartellverband (CV)“, einer christlichen Burschenschaft, die für ein Abtreibungsverbot stehen. Abgesehen davon gibt es in Österreich immer noch nicht in jedem Spital bzw. in einigen Bundesländern die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabruchs. Oft müssen Frauen es in Privatkliniken vornehmen lassen. In jedem Fall kostet es viel Geld (mehrere hundert Euro), denn die Krankenkasse übernehmen nichts.

Insgesamt kann ein backlash, was die Situation von Frauen betrifft, beobachtet werden. Hier geht es um Rechte, die in Frage gestellt werden, oder das herrschende Frauenbild, das durch Medien und Werbung auf uns herein prasselt. Aber auch der Abbau des Sozialstaats und die zunehmende Präkarisierung, Arbeitslosigkeit und Armut, betrifft überproportional Frauen. In Zeiten der Wirtschaftskrise setzten die Herrschenden wieder mehr auf die „Frau zu Herd und Kind“-Politik, um Kosten für Kinderbetreuung, Pflege und so weiter auf Frauen bzw. die Haushalte abwälzen zu können. Mit diesem Hintergrund wird rechtsextreme und christlich-fundamentalistische Propaganda wieder stärker. Diese „kämpfen“ zwar immer für „die Familie“, stehen aber auf der anderen Seite für eine Politik, die die soziale Situation von Frauen nur verschärft und es für sie schwieriger macht Kinder zu bekommen.

Umso wichtiger ist es, den Widerstand gegen Verschlechterungen und Angriffe auf Frauenrechte, soziale Errungenschaften auf allen Ebenen zu organisieren. Wir sollten uns auch die Frage stellen, ob ein System indem es nur um die Arbeit von vielen für die Profite von wenigen geht, jemals die volle Gleichstellung und Selbstbestimmung von Frauen und allen anderen Menschen nachhaltig gewährleisten kann.

Unsere Forderungen:

  • Kostenlose Schwangerschaftsabbrüche in allen öffentlichen (bzw. öffentlich geförderten) Spitälern!
  • Kostenlose Abgabe und leichter Zugang zu Verhütungsmitteln, unabhängig von der Einverständnis der Eltern!
  • Umfassenden Aufklärungsunterricht in Schulen und Kindergärten!
  • Kirchen/Religionsgemeinschaften raus aus den Schulen!
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