Wiener Linien: Videoüberwachung löst keine Probleme - Sondern mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen!

Flugblatt der SLP zu den Betriebsversammlungen bei den Wiener Linien

Es ist wichtig und richtig sich heute am Arbeitsplatz zu sammeln und zu protestieren.
Neben den steigenden Gefahren im Fahrdienst muss es heute auch um höhere Löhne und Gehälter und bessere Arbeitszeiten gehen. Kriminalität muss an den Wurzeln bekämpft werden!

Der Gewerkschaftsspitze und ihren Leuten im Rathaus geht es v.a. darum kurz vor den Gewerkschafts- –und PV-Wahlen im Mai das eigene Image aufzupolieren. Nicht umsonst beklagen viele KollegInnen die Passivität der GdG-Spitze. Letztes Jahr war viel Druck nötig, damit Meidlinger & Co die Nulllohnrunde nicht einfach akzeptiert haben.

Die Angriffe auf FahrerInnen müssen ernst genommen werden!
Die Ausstattung mit FahrerInnenkabinen, die Modernisierung von Bussen und Straßenbahnen muss schneller gehen! Das muss von der Gewerkschaft erkämpft werden, wenn nötig auch mit Streiks. Doch Angriffe auf die Beschäftigten sind auch gesundheitsschädliche Arbeitszeiten und die geringen Lohn- und Gehaltsabschlüsse in den letzten Jahren.
Wir meinen: Die Bediensteten der Wiener Verkehrsbetriebe verdienen einen Lohn- und Gehaltsabschluss über der aktuellen Teuerungsrate. Und es braucht mehr Personal um die Sicherheit zu erhöhen.
Bestmögliche Hilfe für von Angriffen Betroffenen durch Erholungsurlaub, medizinische und psychologische Betreuung (auch längerfristige falls nötig) und andere soziale Unterstützung sind ebenfalls ein Gebot der Stunde.

Vorsicht: Videoüberwachung ist eine gefährliche Scheinlösung!
Internationale Bespiele zeigen, dass sich GewalttäterInnen nicht von Videoüberwachungen abschrecken lassen. Im Gegenzug bedeutet Videoüberwachung aber v.a. Überwachung am Arbeitsplatz! Jahrzehntelang wurden eigene schließbare Fahrkabinen gefordert, auch weil viele FahrerInnen nicht unter permanenter Beobachtung der Fahrgäste und von allfälligem Kontrollpersonal stehen wollen. Soll diese neue Privatsphäre gleich wieder einer permanenten Videoüberwachung zum Opfer fallen?

Wie gegen Kriminalität kämpfen?
Kriminalität ist ein sehr ernstes Problem! Sie entsteht v.a. aus einer gefährlichen Mischung von Arbeitslosigkeit, Armut, Bildungsabbau und Perspektivlosigkeit vieler Menschen und einer zunehmenden Vereinzelung. Es ist absurd Milliarden für die marode Hypo und andere Banken auszugeben und bei den Schulen weiter zu kürzen. Das „kleine Glücksspiel“ treibt Tausende in die Verschuldung und die Politik tut nichts dagegen. Wer Kriminalität ernsthaft bekämpfen will, muss ihre Ursachen bekämpfen!
GdG und ÖGB müssen gemeinsam gegen jede Einsparung im Bildungs- und Sozialbereich vorgehen und für jeden Arbeitsplatz kämpfen. Dazu gehört der massive Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und der kommunalen Infrastruktur.
Kriminalität bekämpft man nicht mit „Law and Order“ Scheinlösungen a'la FPÖ sondern mit echten Verbesserungen: Für kritische bzw. „gefährlichere“ Strecken/Stationen und Tages/Nachtzeiten muss mehr Personal in und bei den Öffis unterwegs sein.

Die heutige Betriebsversammlung darf keine Medienshow für den kommenden Wahlkampf sein. Sie sollte von den betroffenen Bediensteten dazu genutzt werden die Lage zu besprechen und nach einer demokratischen Debatte Kampfmaßnahmen zur Verbesserung der Situation zu beschließen!

Die SLP ist eine junge linke Partei aus Jugendlichen und ArbeitnehmerInnen. Mit dem Parteien des herrschenden Systems haben wir nichts zu tun. „Kriminalitätsbekämpfung“ heißt für uns Kampf gegen Arbeitslosigkeit durch Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn, Übernahme wichtiger Betriebe durch die öffentliche Hand und Milliarden für Bildung und Soziales statt für Banken und Konzerne!