Niedriglöhne: Frauen besonders betroffen

Frauen verdienten 2011 bei gleicher Qualifikation 21,26 % weniger. Viele Frauen arbeiten Teilzeit und in „Frauenbranchen“ wird weniger bezahlt. Die Regierung beklagt die Teilzeitquote, stellt aber zu wenig Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung. Stattdessen setzt sie auf moralische Appelle, um Mädchen für Männerjobs zu interessieren und zahlt dabei in Frauenbereichen selbst wenig. Die Gewerkschaft sieht zu, anstatt Kämpfe zu führen oder wirklich entschlossen Frauen zu organisieren. Im Handel gibt es in manchen Bereichen nicht einmal Betriebsräte. Wenn gekämpft wird, gehören Frauen zu den Entschlossensten – weil sie am meisten zu gewinnen haben. Gerade in Frauenbranchen sind Arbeitskämpfe nicht nur nötig, sondern auch möglich. So könnten Mindestlöhne und eine echte Abschaffung von Niedriglohnjobs erreicht werden.

 

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