Junge Grüne! Hip aber nicht Links!

Lukas Kastner

Wenn junge Menschen die aktuelle politische und soziale Situation verbessern wollen, zeigt das, dass Jugendliche nicht so unpolitisch sind wie oft behauptet. Viele Jugendliche stoßen bei der Suche nach einer Möglichkeit, politisch aktiv zu werden, auch auf die „Jungen Grünen“. Gerade viele Jugendliche, die sich selbst als links sehen und gegen Ungerechtigkeiten wie Sexismus und Rassismus kämpfen wollen, hoffen hier auf Anschluss. Doch wie die Grünen eine hippe, aber brave Partei sind, sind auch die Jungen Grünen alles andere als rebellisch. Sie zielen v.a. auf die obere Mittel- und Oberschicht. Themen, die Jugendlichen aus ArbeiterInnenfamilien unter den Nägeln brennen, werden von ihnen kaum beachtet. Ihre antifaschistische Arbeit wird nicht mit sozialen Themen verbunden. Letzten Sommer machten sie eine Kampagne zur Legalisierung von Marihuana. Die Entkriminalisierung von Hasch-rauchenden Jugendlichen ist ein wichtiges Thema – wie auch Lohnerhöhungen, Mindestlohn, Jobgarantie für Lehrlinge oder der 12 Stunden Arbeitstag. Wie auch andere Partei-Jugendorganisationen sind sie v.a. brav. Die Mutterpartei kürzt als Regierungspartei auf Landes- und Gemeindeebene im öffentlichen Bereich, im Sozial- und Gesundheitswesen und macht Politik gegen Flüchtlinge. Wer glaubt, die Grünen über ihre Jugendorganisation nach links verändern zu können, irrt. Das funktioniert schon bei der SPÖ seit Jahrzehnten nicht. Zwar geben sich die Jungen Grünen hin und wieder radikaler als die Grünen. Doch sind sie im Grunde voll angepasst. Eigene Aktionen gegen die Parteilinie sucht Mensch vergebens. Treten sie zu weit links auf, werden Jugendliche von der Partei wieder zurückgepfiffen. Dies machte die Maßregelung der Jungen Grünen durch Parteivorsitzende Glawischnig im Zuge der Proteste gegen den Akademikerball 2014 und wegen einer von ihnen betriebenen Homepage klar. Während des Wahlkampfes zu den Salzburger Landtagswahlen 2013 wurde den Jungen Grünen von der Landesparteispitze die Teilnahme an einer Anti-FPÖ-Demonstration untersagt. Engagement gegen bestehende Ungerechtigkeiten, Umweltzerstörung, Rassismus, Sexismus, Homophobie und Sozialabbau ist wichtig. Komm zur SLP.

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