Frisch gekämpft ist halb gewonnen - KBA

Thomas Hauer

Ende 2013 gab der Würzburger Druckmaschinenhersteller Koenig&Bauer AG (KBA) bekannt, von den 750 Arbeitsplätzen in Mödling und Ternitz 460 abbauen zu wollen. Daraufhin trat die Belegschaft am 6.2.2014 in einen unbefristeten Streik. Nach Verhandlungen zwischen ÖGB und KBA wurde die Anzahl der Kündigungen auf 385 reduziert und zugestimmt, einen Sozialplan zu erstellen. Dieses Ergebnis ist für die MitarbeiterInnen ein Schlag und frustriert viele Gewerkschaftsmitglieder. Außerdem macht es neue Arbeitskämpfe bei KBA schwieriger, da mit jeder Stelle auch ein Druckmittel verloren geht.

Während des Streiks gab es zahlreiche Solidaritätsbekundungen von Einzelpersonen und ganzen Belegschaften. Diese Sympathie in der Bevölkerung hätte der ÖGB aufgreifen können, um öffentlichen Druck auf die Firmenleitung aufzubauen. Mit einem entschlossenen Kampf hätte auch die Forderung nach Übernahme der Firma durch die Öffentliche Hand und Rettung aller Jobs aufgestellt werden können. Stattdessen kapitulierte die Gewerkschaft rasch vor der „offensichtlich unverrückbaren Eigentümerentscheidung“. Ja, so eine Entschlossenheit würde unserer Gewerkschaftsspitze auch nicht schaden. Ende Oktober 2014 waren bereits 330 Stellen abgebaut, davon alle 60 vom Standort in Ternitz. Aktuell darf abgewartet werden, ob die Abmachungen von Unternehmensseite eingehalten werden. Der Betriebsrat rechnet mit bis zu 500 Kündigungen, was aber von der Konzernleitung noch dementiert wird.

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