Die Straße gehört uns!

Simon Salzmann

Das Duell „Häupl gegen Strache“ dominiert den Wiener Wahlkampf in den Medien und in allen Bezirken. In wirklich allen Bezirken? Nein, denn in der kleinen Brigittenau leistet die SLP erheblichen Widerstand gegen die etablierte Politik. Und das nicht mit extrem teuren Zeitungsinseraten, sondern mit aktivem Kontakt zu den BewohnerInnen der Brigittenau. In den letzten Wochen des Wahlkampfes gab es laufend Kundgebungen im 20. Bezirk, teilweise mehrere pro Tag. Zum Beispiel beim Handelskai, auf der Jägerstrasse oder auf dem fast schon zum Stammplatz der SLP erhobenem Wallensteinplatz. Weitere Aktionen waren vor dem AMS mit unseren Forderungen einer Arbeitszeitverkürzung auf maximal 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohn - denn das schafft Arbeitsplätze. Des Weiteren forcierten wir auch unsere Arbeit im Gesundheitsbereich. Teilnahme und Mobilisierung für die Demonstrationen von Care Revolution am 5.9. und 5.10. waren selbstverständlich, und zwar nicht nur in Wien 20. Wir organisierten konkrete und politische Hilfe für Flüchtlinge und Proteste gegen die FPÖ. Man kann, ohne Überheblichkeit, mit Fug und Recht behaupten, dass wir, die AktivistInnen der SLP, die Straße beherrscht haben. Manchmal trafen wir auch auf andere Parteien, doch diese konnten uns nicht das Wasser reichen. Die NEOS versuchten durch Luftballons (angesichts ihrer politischen Vorstellungen eh gscheiter für sie) Wählerstimmen zu gewinnen und die SPÖ wusste sich angesichts unserer politischen Konfrontationen auch nicht besser zu helfen, als ihre Musik lauter zu drehen. Alles in allem war es ein durchaus erfolgreicher Wahlkampf: Wir haben viele Leute erreicht, viele neue SympathisantInnen und auch Mitglieder gewonnen. Die Rückmeldungen waren durchwegs positiv. Ein Wähler schrieb uns „ich will festhalten, dass ich die wähle, wo ich weiß dass sie 100 % hinter dem stehen, was sie sagen - und das seid ihr.“ Wir erlangten hohe Bekanntheit im Bezirk. Doch jetzt geht es daran weiterzuarbeiten, sich immer wieder aufzuraffen und zu kämpfen, denn es braucht in dieser Zeit dringender denn je eine sozialistische Alternative: eine neue ArbeiterInnenpartei die den etablierten, bürgerlichen, neoliberalen Gestalten in der Politik ordentlich den Marsch bläst.