Der rechte Rand: Graue Wölfe

Die Grauen Wölfe gelten als Kern des türkischen Rechtsextremismus. Ihr Erkennungszeichen sind drei Halbmonde, die Viele auch als Kette tragen. Sie sind verbunden mit der „Partei der Nationalistischen Bewegung“ (MHP), die größte rechte Opposition gegen die AKP. Sie sind aber deutlich radikaler und gewaltbereiter. Mit Morden an KurdInnen, AlevitInnen und Linken verbreiteten sie besonders in den 90er Jahren, aber bis heute Terror auch in Österreich.  Besonders in Deutschland und Österreich sind die Wölfe in sogenannten „Idealistenvereinen“ präsent, die jedoch oft nicht als rechtsextrem erkannt werden. Im Gegenteil: offiziell als Sport- und Kulturvereine geführt, werden sie sogar staatlich mitfinanziert. Täglicher Rassismus und Perspektivlosigkeit führen bei vielen, gerade jüngeren MigrantInnen zu einer gefährlichen Radikalisierung: Auf einer Demo in Wien 2011 wurde ein Kebap-Geschäft der Türkis Kette angegriffen, weil die Besitzer Kurden sind. 2013 fanden Solidaritätsdemos zu den Taksimplatz-Protesten unter anderen in Salzburg statt. Auch dort fand man Graue Wölfe, die die kurdischen und/oder linken TeilnehmerInnen provozieren wollten. Im März desselben Jahres wurde in Hannover ein kurdischer Infostand angegriffen. Diesen März tauchte ein Rapsong aus Ried auf Youtube auf, in dem junge Graue Wölfe mit Pistolen posieren. Im April gab es eine Großveranstaltung im Gasometer in Wien, organisiert von der MHP-nahen Avusturya Türk Federasyon (ATF). Außenstehenden wurde der Zugang verweigert.

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